Im Frühjahr 2016 hatten meine Gattin und ich spontan beschlossen, eine Woche auf Mallorca Urlaub zu machen. Wir wählten die Vorsaison, in der weniger Urlauber unterwegs und die Temperaturen angenehmer sind als im Hochsommer. Eine Region, die nicht so überrannt ist, wie der Süden Mallorcas, ist die Ostküste. Wir entschieden uns für den Ort Sa Coma, der wesentlich ruhiger und reizvoller als das nahe Cala Millor sein sollte.
Ende Mai war es so weit: Nach einem ruhigen Flug landeten wir sicher in Palma de Mallorca. Ein kleiner Reisebus brachte uns zu unserem Hotel in das rund 70 Kilometer entfernte Sa Coma. Wir wollten sehr bald Ausflüge ins Hinterland unternehmen. Dieses wird von Städten wie etwa Manacor oder Felanitx beherrscht. Wir besuchten also gleich am nächsten Tag Manacor. Anfangs waren wir zwar etwas enttäuscht, denn die mit 40.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Mallorcas wirkte wie eine nüchterne Industriestadt. Hinter den Vororten fanden wir aber ein sehenswertes historisches Zentrum mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften.
Im Inselinneren trifft man aber auch noch auf das ursprüngliche, unverfälschte Mallorca mit den Klosterbergen und denBurgruinen, wo man eine schöne Aussicht genießen kann. Man findet bunte Märkte sowie bodenständige Gastronomie. Im Zuge eines mehrstündigen Busausfluges lernten wir auch diese Gegend kennen. Zu Mittag wurde uns ein typisch mallorquinisches Gericht serviert und wir konnten guten Rotwein verkosten. Eine köstliche Nachspeise, ein guter Mandelkuchen, durfte auch nicht fehlen.
Man sollte aber auch einen Ausflug in die Hauptstadt Palma unternehmen. Sie ist mit ihren rund 400.000 Einwohnern eine richtige Großstadt und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Balearen. Uns fasziniert diese Stadt mit ihrem pulsierenden Leben immer wieder. Fotomotive drängen sich förmlich auf: Interessante Menschen und Bauwerke gibt es überall. Man kann auch eine Sightseeingtour unternehmen und mit den roten Bussen durch die Stadt fahren. So kann man bequem wichtige Bauwerke und Plätze der Stadt kennenlernen. Imposant gibt sich vor allem die große Kathedrale La Seu, wie dieses Architekturjuwel heißt. Sie wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut und beeindruckte uns durch die vielen riesigen Buntglas-Rosetten. Auf den Plätzen rund um die Kathedrale herrscht immer großes Gedränge: Viele Touristen aber auch etliche Straßenkünstler beherrschen das Bild.
Natürlich haben auch Spaziergänge in der Altstadt ihren Reiz. Wir konnten dabei Bauwerke, wie den Königspalast oder das Rathaus und viele Museen und Kirchen bestaunen. Kleine Cafés bieten günstige Imbisse, unter anderem auch interessante, gut schmeckende mallorquinische Gerichte an.
Auf Mallorca, abseits der überrannten Strände, gibt es eine Unmenge lohnender Ausflugsziele. Eine Urlaubswoche ist leider zu wenig, um alles zu sehen. So ging unser Urlaub rasch zu Ende und nach kurzem Flug landeten wir wohlbehalten in Wien.
© Johann Brückl 2022-01-03