Ich hatte heute Besuch von einer lieben Freundin und wir sprachen über mein Leben. Sie meinte, dass ich eigentlich fast immer nur Pech in meinem Leben hatte, obwohl ich eigentlich immer ein Mensch war und noch bin, welcher immer nur helfen wollte. Weiß aber leider nicht, wie ich das ändern kann. So war es auch bei meinem lieben Freund Robert. Er war so etwas wie ein Vater für mich und wollte mir immer nur helfen. Ich war damals auch davon überzeugt, dass er wirklich zu meinen Gunsten ein Testament machte. Nur hat er es vorm Spital nicht mehr geschafft, das ganze einem Notar zu übergeben. Ich sagte Robert aber, dass ich seine Eigentumswohnung vermutlich gar nicht so ohne weiteres verkaufen hätte können. Nur seine Schwester wusste von der Freundschaft zwischen Robert und mir.
Es war damals das erste Mal, dass ich nicht mit Fritz nach Griechenland auf Urlaub fuhr, sondern lieber in Österreich bleiben wollte. Deswegen fuhr ich zum Stubenbergsee in eine Pension. Leider regnete es dort eine ganze Woche lang. Da packte ich meine ganzen Sachen zusammen, fuhr zum Flughafen und buchte einen Lastminute Flug nach Karpathos. Nur war ich dort ganz alleine. Das Meer war nicht so schön wie an der Tsambika Beach und die Leute dort sprachen nur sehr wenig Deutsch.
Das war irgendwie ein Grund, warum ich mich von einem Griechen, welcher ziemlich gut Deutsch sprach, einladen habe lassen. Ich kann ihn heute auch gar nicht mehr beschreiben. Ich weiß nur, dass er immer auf mich wartete und sagte: “Na schöne Frau, ich habe auf dich gewartet.“ Ich fuhr mit ihm zu einem entlegenen Strand und trank mit ihm einen Retsina Wein und wahrscheinlich auch einen Ouzo Schnaps. Danach zeigte er mir noch, am bereits dunklen und einsamen Strand, wie sich ein griechisches Erdbeben anfühlt.
Aber Hallo. Er zeigte mir, dass ich, auch nach einer Scheidung und nach einer fünf Jahre langen gescheiterten Beziehung, doch noch für einen Mann interessant war. Er erzählte mir, dass er alleine sei und eine liebe Frau suchte. Aber nachdem ich mir ja vor einigen Monaten in Wien eine Eigentumswohnung gekauft hatte, gab ich ihm einen Korb. Danach verbrachte ich die letzten drei Tage nur mehr im Zimmer. Er war ganz verrückt nach mir und fragte sogar noch bei der Rezeption nach mir. Aber im nüchternen Zustand traute ich mich nicht mehr hinaus. Trotzdem blieb er mir bis heute in Erinnerung. Er machte mir diesen Urlaub, den ich sonst ganz alleine verbringen hätte müssen, zu einer schönen Erinnerung. Weil er aus einem traurigen Urlaub noch einen Traumurlaub machte. Wahrscheinlich werden mich jetzt einige von Euch verurteilen.
Aber dann war ich wieder in Wien und alleine in meiner Wohnung. Daran musste ich mich erst noch gewöhnen. Ich lernte eine sehr nette, sehr schlanke und große Frau kennen, für welche ich mehrere Sachen nähte. Sie bekam nämlich fast nichts an Fertigkleidung passend für sie zum Anziehen, wegen ihrer Größe. Durch sie erfuhr ich von Dr. Joseph Murphy. Sie drückte mir damals das Buch „Die Macht ihres Unterbewusstseins“ in die Hand. Leider begriff ich erst dann, was ich alles falsch gemacht hatte. Nur hinterher ist man immer gescheiter. Aber darüber etwas später.
Foto: Karpathos, Griechenland
© Franz Kellner 2025-07-16