Mathematik und Musik

Amina Welt

by Amina Welt

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Fakt 2: Mathematik und Musik

In einem Buch über Wasser lese ich Folgendes: Das Wort Mathematik setzt sich zusammen aus: Materie und Theos, dem Göttlichen. Heute unterrichten wir: 1+1 = 2 und a² + b² = c². Wann wurde ein so vielschichtiges Wort so vereinfacht und dennoch so zur Unkenntlichkeit verändert? Was scheinbar früher Hand in Hand ging, Mathematik und Glaube oder wie ich es für mich gerne übersetze: Wissenschaft und Spiritualität, wurden von Generation zu Generation immer verfeindetere Lager. Vielleicht ist es Zeit für eine Re-Generation? Beim Spazieren gehen fällt mir ein Graffiti Spruch ins Auge: Wer glaubt, ist zu faul zum Denken. Dabei war es doch anscheinend eins. Sogar zusammengefasst in einem Wort. Einstein selbst soll einmal gesagt haben, dass der Glaube an erweiterte Möglichkeiten ihn der Wissenschaft immer näher gebracht hat. Ich stoße auf einen Artikel von Karl Sumereder in welchem mir Pythagoras erneut begegnet und erkenne, dass dieser mehr zu sagen hat, als einen Satz. Pythagoras, von der griechischen Insel Samos, ist der Überlieferung nach von seiner Heimatinsel nach Milet gezogen. Er unternahm dann ausgedehnte Reisen in den Orient und lebte eine Zeit lang in Babylon. Dort wurde er sowohl mit der ägyptischen und der babylonischen, als auch der indischen Mathematik, sowie mit der chinesischen Harmonik vertraut. Harmonik ist wiederum ein Begriff aus der Musik. Die beiden Dinge, welche seit jeher für mich die passende Metapher zu unserer Gesellschaft sind: Eins. Halleluja! Und dennoch denken wir vermeintlich in Trennung leben zu wollen, wie uns das Wort Systemrelevanz vor Augen führt. Ich muss schmunzeln. Tue ich in letzter Zeit immer häufiger. Also zurück zu Musik und Mathematik und Pythagoras, der für mich in diesem Fall Wissenschaft und Spirit vereint. Sein besonderes Interesse galt dem Rhythmus. Der Rhythmus offenbarte ihm zahlenmäßige Beziehungen, welche die Harmonien einer gezupften Saite verbinden. Er erkannte, wenn man eine Saite in Teile gliedert, so verlangt ihr Verständnis die Rechnungsarten Multiplikation und Division. Er gelangte auf diese Weise zur Systematik der rationalen Zahlen, des Einmal eins und der Brüche. Multiplikation und Division wiederum sind letzten Endes Ergebnisse von Addition und Subtraktion. Auf diese Weise erschloss sich ihm die Welt der ganzen Zahlen und auch der Symbole wie positiv und negativ. Pythagoras gilt so als der Entdecker der musikalischen Tonleiter. In der Musik ist der Klang ein Grundmaterial. In der Physik gilt Klang als Gemisch aus einem hörbaren Grundton und zahlreichen Obertönen, welche Klangintensität und Klangfarbe bestimmen. In der heutigen kosmologischen Sprache der Superstringtheorie, die eine Weiterentwicklung der Quantenphysik darstellt, sind Materie und Kräfte so etwas wie Musik, gespielt auf hauchdünnen, schwingenden Saiten, englisch „Strings“. Huch, wie bin ich denn jetzt hier gelandet? Bemerkenswert

© Amina Welt 2023-01-02

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