by Maria Merimi
Ich lasse Revue passieren, liege ganz still im gemütlichen Bett meines Wohnwagens und freue mich auf die Frauen, die heute bei mir zusammenkommen. Bin ich gut vorbereitet für dieses schöne Treffen? Ich lege mir die Hände auf die Brust und gehe die 12 Monate des zurückliegenden Jahres durch. Beginne mit Januar 2024, lasse alle Erinnerungen auftauchen, die sich mir zeigen wollen. Spüre die Freude und auch den Schmerz, den die einzelnen Bilder in mir auslösen. Als ich noch berufstätig war, hatte ich in einem Flyer des Instituts „Neues Lernen“ von der Meditation ins neue Jahr erfahren. Wir hatten 4 Stunden Zeit es in einem gemütlichen, ruhigen Umfeld zu zelebrieren. Es gab Kerzenlicht, Räucherstäbchen und Yogamatten. Nach dem Liegen wurden unsere Erinnerungen auf Zetteln festgehalten. Danach an einem Feuer auf dem Hof verbrannt. Nach einer Pause gab es eine zweite Ruhephase im Liegen. Nun durfte das neue Jahr willkommenen geheißen werden. Dabei konnten wir uns unsere Vorsätze, Wünsche und Erwartungen anschauen. Auch diese wurden aufgeschrieben. Als ich vor einigen Jahren in den Ruhestand ging, hatte ich das Glück mit guten Freundinnen einen Teil des Winters auf Lanzarote zu verbringen. Nun führte ich dort das Ritual am letzten Tag des alten Jahres fort. Ich erinnere mich an das 1. Mal. Ich war nicht vorbereitet, hatte keine Ritualgegenstände dabei. So gingen wir am Strand und suchten ausgehöhlte Steine als Schalen für Räucherstäbchen. Ich brauchte eine große Feder zum Ausräuchern. Zuerst war nichts Geeignetes zu finden. Ich ging zielstrebig weiter und plötzlich lag die Feder eines Bussards vor meinen Füßen. In unserem Appartement war eine wohlige Atmosphäre entstanden. Ich hatte meine Krafttierkarten mitgebracht, sodass ich das Ritual an diesem Abend mit dem Ziehen einer Karte für Jede beendete.
All das ging mir heute früh durch meinen Kopf, sodass die Reise durch die Monate des Jahres 2024 auch mit diesen Erinnerungen befasst waren. Die Sorge nicht gut vorbereitet zu sein und nur 1 Stunde Zeit zu haben, beschäftigten mich. Und dann wurde auch diese Meditation ein ganz großartiges Zusammentreffen von 4 interessanten Frauen. Zurzeit ist in Andalusien starker Wind, es ist kalt, sodass wir nicht draußen sein konnten. Ich gab mein Bestes mit Räucherwerk, Tee, Karten im geheizten Wohnwagen. Es entstand ein guter Überblick über die Absicht des Innehaltens zum Jahreswechsel. Jede hatte eine Krafttierkarte gefunden, die für echtes Erstaunen und Gänsehaut sorgte. Ich selbst war nicht zufrieden. So oft habe ich schon die Krafttiere bemüht. Eine Frau hatte Engelkarten dabei und ich ließ mich darauf ein. „Flexibilität“ ist die Überschrift meiner Karte und die Engel raten – mit dem Strom zu schwimmen, denn nur wenn man sich gegen ihn wehrt, entstehen Probleme -. Für 2025 nehme ich mir den Satz „Es darf auch leicht sein“. Übrigens, alles, was ich mir an Wünschen in den letzten Jahren aufgeschrieben habe, ist in Erfüllung gegangen.
Zu sagen bleibt, dass Bert und ich immer noch zusammen auf Reisen gehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch, um es in der Märchensprache zu sagen. Namasté
© Maria Merimi 2024-12-31