by TomTom
Als wir schließlich in Renesse ankamen, waren unsere Beine schwer, aber unsere Herzen leicht. Diese kleine Küstenstadt war für uns mehr als ein Ort – sie war ein Symbol. Für Freiheit. Für Mut. Für das erste große Abenteuer, das wir ganz allein gewagt hatten.
Der Campingplatz lag nahe den Dünen. Wir bauten unser Zelt auf, das schief stand und bei jeder Windböe flatterte, aber es war unser Zuhause. Unsere Tage begannen mit salziger Luft und endeten mit dem Rauschen der Wellen. Wir aßen Nudeln aus dem Topf, liefen barfuß durch den Sand, schliefen unter einem Himmel voller Sterne – und fühlten uns, als würden wir genau dort hingehören.
Ich erinnere mich an einen Moment besonders: Wir saßen im Sand, die Sonne senkte sich golden über das Meer, und für einen kurzen Augenblick war alles still – in mir, um mich, in der Welt. Keine Verpflichtungen, keine Erwartungen. Nur dieser Moment. Diese Freiheit. Dieses Leben, das sich plötzlich weit und offen anfühlte.
Es war kein spektakulärer Urlaub im klassischen Sinn. Kein Fernziel, keine exotische Entdeckung. Aber es war mein erstes echtes Abenteuer. Und vielleicht der Moment, in dem ich begann zu verstehen, wer ich war – oder zumindest wer ich sein wollte.
Wenn ich heute an Renesse denke, spüre ich ihn wieder: den Fahrtwind im Gesicht, das Brennen in den Beinen, das Lachen von Pauli neben mir. Und dieses Gefühl, dass das Leben gerade erst beginnt.
Mit meinem 18. Geburtstag veränderte sich mein Leben schlagartig. Es war nicht einfach nur ein weiteres Jahr, das verstrich – es war der symbolische Schritt in die Welt der Erwachsenen, in ein Leben mit mehr Verantwortung, aber auch mit mehr Möglichkeiten. Wochenlang hatte ich auf diesen Moment hingefiebert, hatte gelernt, geübt, gehofft. Und dann, an einem kühlen, sonnigen Morgen, bestand ich endlich die Fahrprüfung.
Ich weiß noch genau, wie ich das Prüfungsprotokoll in den Händen hielt, wie mein Herz raste und sich gleichzeitig eine unglaubliche Ruhe in mir ausbreitete. Erleichterung. Stolz. Freiheit. Als meine Eltern mir später an diesem Tag feierlich den Führerschein überreichten, fühlte ich mich, als hielte ich den Schlüssel zur Welt in den Händen.
© TomTom 2025-06-28