Mein Weg! -43- Die langsame Veränderung

Rückblickend war es genau diese Kombination, die mich gerettet hat: die stille Kraft der Meditation und die laute, liebevolle Umarmung meines Umfelds. Ohne meine Freunde, ohne Wemb 3, ohne De stumme Hoend – ich weiß nicht, wo ich heute stehen würde. Sie waren mein Fundament, als alles ins Wanken geriet.

Heute trage ich all das in mir – die Narben, die Stille, das Lachen, die Freundschaft. Und ich weiß: Ich bin nicht allein. Ich war es nie. Das zu erkennen, hat mein Leben verändert.

Der Moment des Verlusts hat sich eingebrannt – nicht nur in meine Erinnerung, sondern in jede Faser meines Wesens. Es war, als hätte jemand den Boden unter meinen Füßen weggezogen. Plötzlich war nichts mehr sicher, nichts mehr selbstverständlich. Die Welt, wie ich sie kannte, war nicht mehr dieselbe. Alles geriet ins Wanken: mein Alltag, meine Ziele, mein Selbstbild. Ich fühlte mich leer und gleichzeitig überfüllt – mit Fragen, mit Trauer, mit einer schwer greifbaren Sehnsucht.

Und doch, irgendwo tief in mir, war da etwas. Eine Regung, zart wie ein erster Frühlingshauch, kaum wahrnehmbar. Aber sie war da. Eine Stimme, so leise, dass ich sie anfangs fast überhört hätte, flüsterte: „Du kannst mehr sein als das.“ Und mit jedem Tag, den ich durch diese dunkle Zeit ging, wurde sie lauter, klarer, bestimmter. Sie sagte mir, dass dieser Schmerz nicht das Ende ist, sondern ein Übergang – eine Schwelle zu etwas Neuem.

Ich begann, Fragen zu stellen, die ich mir vorher nie erlaubt hatte: Was will ich wirklich? Wofür lohnt es sich, morgens aufzustehen? Was lässt mein Herz schlagen – nicht nur regelmäßig, sondern lebendig? Der Verlust hatte mir nicht nur genommen, was mir lieb war, er hatte auch Raum geschaffen. Raum für Ehrlichkeit. Für Mut. Für Veränderung.

Ich konnte nicht mehr zurück in das Leben, das ich davor geführt hatte. Es fühlte sich zu eng an, zu fremd. Ich wusste: Wenn ich nicht untergehen wollte, musste ich mich neu erfinden. Und so begann ich, Schritt für Schritt, einen neuen Weg zu suchen – nicht weil ich wusste, wohin er führen würde, sondern weil ich nicht länger im Alten verharren konnte.