Mein Weg! -8- Die Wälder und der Sport

Wenn wir zu Hause waren, spielten sich unsere kleinen Abenteuer meist in den Wäldern der Umgebung ab. Besonders an den Wochenenden, wenn mein Vater seine alten, abgewetzten Wanderstiefel aus dem Flur holte, wusste ich: Heute gehen wir los. Ohne viele Worte, einfach nur ein Nicken – und schon waren wir unterwegs, mein Vater, meine Mutter, meine Schwester und ich.

Während mein Vater die Natur erklärte und uns geduldig zeigte, wie man Buchenrinde von Eichen unterscheidet oder die Jahresringe eines Baumes liest, sorgte meine Mutter dafür, dass wir immer genug Proviant dabei hatten. Ihr Lachen hallte oft zwischen den Bäumen, wenn sie uns mit kleinen Geschichten oder Liedern aufmunterte, wenn die Beine müde wurden.

Ich erinnere mich noch gut an den Geruch feuchter Erde, das leise Knacken der Äste unter unseren Schritten, das Lichtspiel zwischen den Baumkronen – und daran, wie sich die Stimmen meiner Eltern in der Stille des Waldes vermischten. Diese Spaziergänge waren mehr als nur kleine Ausflüge – sie waren stille Unterrichtsstunden, nicht nur über die Natur, sondern auch über das Leben und die Verbundenheit, die uns als Familie zusammenhielt.

Mein sportlicher Weg begann früh – und glänzend.

Mit drei Jahren stand ich zum ersten Mal in einer Turnhalle. Es war Anfang der 70er Jahre, und ich war noch so klein, dass mir die Geräte riesig vorkamen. Aber etwas in mir fühlte sich sofort zuhause. Ich erinnere mich an den kühlen Hallenboden, an den Geruch von Magnesium, an das Klatschen der Hände auf der Matte – es war, als würde ich dazugehören, bevor ich überhaupt verstand, was das bedeutete.

Ich war kein Kind, das gedrängt werden musste. Im Gegenteil: Ich wollte da sein. Ich wollte springen, klettern, mich bewegen. Die Übungen kamen mir oft intuitiv vor. Wo andere lernen und wiederholen mussten, konnte ich vieles einfach – ich spürte meinen Körper, ich verstand ihn, als würde er selbst wissen, was zu tun war.

Schon früh kamen andere Sportarten dazu: Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Fußball. Ich war vielseitig – und erfolgreich. Die Urkunden häuften sich. In fast jeder Disziplin durfte ich mich Kreismeister nennen, oft sogar mehrfach. Auf Turnieren war ich regelmäßig ganz oben auf dem Treppchen, manchmal mit einem Lächeln, das fast so wirkte, als sei das alles selbstverständlich.