Mit Rosaroter Brille zum Umzug

Mary-Mitch-Nobby

by Mary-Mitch-Nobby

Story
Deutschland

Wir blieben bis zum Morgenrot wach. Redeten viel, Musik lief und tatsächlich fragte er mich, ob ich nicht zu ihm ziehen würde. Der Umzug sollte noch am kommenden Wochenende stattfinden. Die Wohnung würde er mir so lange bezahlen. Hauptsache ich wäre bei ihm und wir wären beisammen. “Noch 4 Tage. Dann schlafen wir jeden Abend zusammen ein.”, schrieb er mir als ich arbeiten war. Ich konnte es kaum abwarten bis Feierabend war, um meine paar Sachen zu packen. Ich nahm keine Möbel mit. Ich wollte nichts behalten. Er sagte auch, ich bräuchte es nicht. Wir würden von vorne Anfangen. Den Laden schloss ich pünktlich um 18:30. Rannte Heim, schrieb ihm eine SMS, dass ich zu Hause wäre und er jederzeit vorbeikommen durfte.: “Hy meine Süße, alles klar, da weiß ich Bescheid. Bis später ich freu’ mich auf Dich.” Meine positive Aufregung stieg und konnte es kaum glauben. Komme was wolle. Wir gehörten zusammen. Ich rief meine beste Freundin an, um ihr meinen aktuellen Stand mitzuteilen. Knapp zwei Stunden vergingen als es an der Türe klopfte. Innerhalb 3 Sekunden gefriert mein Blut. Er stand an der Türe, das Gesicht voller Wut und Hass. Stark gerötet. Seine Adern im Gesicht konnte man pochen hören. Seine Augen waren nicht dieselben. Sein Blick war der Grund wieso mein Blut gefrierte. Mit einem Blitz ohne Donner sprach er im scharfen Ton durch die Zähne:” Wie kannst du es wagen so egoistisch zu sein, und zu telefonieren während ich unterwegs her bin? Stell die vor, ich hätte einen Unfall gehabt und deine Hilfe benötigt!”, er blickte mir tief in die Augen. So als würde er durch mich durchdringen. “Eine Stunde versuche ich dich zu erreichen, in dieser Stunde wäre ich tot und du Schuld, willst du das?” Ich verstand es nicht ganz. Aber vermutlich hatte er recht. Wie konnte ich nur so egoistisch sein? Er hat es doch bereits erklärt.

Am Samstag war es so weit. Das Auto voll beladen. All mein Hab und Gut. Der seltsame Streit vom Vorabend vermutlich vergessen. “Ist es nicht verrückt, dass wir nach nur einigen Wochen uns so sehr lieben und entschieden haben zusammen zu leben unter einem Dach?” Fragte er mit einem verliebten, glücklichen Ausdruck und legte die Hand selbstverständlich auf mein Bein als wir im Auto saßen und vergaß dabei den Streit vom Vorabend. Ich sah ihn an und nickte lächelnd. Dann schaute ich aus dem Fenster und dachte: “Hoffentlich geht alles gut.” Dann schob ich meine Rosarote Brille von der Nasenspitze wieder hoch. Wendete mich ihm wieder zu und sagte entschlossen, mit einem seltsamen Bauchgefühl:”Es wird alles gut.”





© Mary-Mitch-Nobby 2024-02-02

Genres
Novels & Stories, Biographies
Moods
Herausfordernd, Emotional
Hashtags