Mon frère and me

Mein Bruder und ich. Eine Beziehung, die ich am wenigsten erklären kann. Ich kann euch aber sagen warum. Als wir beide jünger waren, waren meine Schwester und ich hin und weg von ihm. Für uns als kleine Kinder war es aufregend einen kleinen Bruder zu bekommen. Mit dem kam aber auch die geschwisterliche Eifersucht. Wer spielt mit wem lieber, wer mag wen mehr, wer darf mehr etc. Als ich nur mehr meine ältere Schwester nachahmen wollte, blieb mein Bruder links liegen. Wir Mädchen konzentrierten uns hauptsächlich auf uns. Was wieder bestätigt, dass Kinder sehr gemein sein können. Noch dazu kam, dass er es in der Schule nicht leicht hatte, auch wurde er nie wirklich ernst genommen. Dazu kommt noch, dass wir klassische Geschwister waren die, wenn sie nicht gemeinsam fernsahen, sich ununterbrochen stritten. Nach einer Zeit bemerkte ich, dass ich nicht ewig mit meiner Schwester mithalten kann. Immerhin sind es 5 Jahre, die uns voneinander unterschieden. Noch dazu kommen unsere, ich nenne es mal “schwierigen” Eltern, die uns quasi zueinander trieben und so bewirkten, dass wir zu einem eingespielten Team wurden. Aber davor mussten mein Bruder und ich uns lieben lernen. Ich kann mich noch gut an die ganzen Heimwege von der Schule erinnern, in der wir uns dermaßen stritten, dass wir uns beide jeweils stehen ließen und jeder seinen weg eigenen ging. Kämpfe die tagtäglich zwischen uns stattfanden und danach saßen wir trotzdem gemütlich vor dem Fernseher. Ja ist wahrscheinlich nichts Neues in der Geschwisterwelt. Doch irgendwann änderte sich alles. Unsere Beziehung wuchs zu einer richtigen Freundschaft an. Erst letztens fragte ich ihn, wann der Wendepunkt für ihn war, wann wir dieses Vertrauen aufbauten und zu lebenslangen Freunden wurden. Er meinte zu mir “An dem Tag, an dem du mir sagtest, dass du immer für mich da sein wirst, egal was kommt und wie es ausgeht, ich kann immer auf dich zählen.” Da wurde mir bewusst, dass er es immer für mich war. Jedes Mal, wenn ich Hilfe brauchte, half er mir ohne zu hinterfragen warum. Wenn ich etwas verheimlichte, war es auch sein Geheimnis und genauso waren seine Geheimnisse auch meine. So stärkten wir Tag für Tag, Erlebnis für Erlebnis unsere Beziehung. Nun ist er einer meiner besten Freunde, die ich im Leben nie missen möchte. Ich freue mich schon darauf, wenn wir beide Eltern sind, unsere Kinder betrachten. Gemeinsam über die vielen Dinge lachen können, die unsere Kinder veranstalten, aber immer mit einem Schmunzeln und dem Bewusstsein, dass es genau diese banalen Dinge sind, die die Liebe von Geschwistern stärkt.