Mord und Sühne

Mord / Totschlag und Sühnemaßnahmen im Wandel. Nachdenken ist angesagt!?

Damals, lt. Chronik Gülpe, ISBN 9783743188198, Originaltext:

1726 : Langemann, ein junger Mensch und Färbers Sohn aus Rathenow, belauert in der Nacht die Post, die von Rathenow nach Berlin fährt, schlägt mit einem Beil von hinten dem Postillion im Kopf, daß er für tot im Wagen niederfällt, darauf macht sich delinquent übers Felleisen, im Willens etliche 100 Reichsthaler königlicher Gelder zu rauben; der Postillion aber ermuntert sich, gerät mit ihm in ein Handgemenge und ist Willens, ihn zu töten, da er sich aber zu erkennen gibt, läßt er ihn gehen, wird gegriffen, decollirt (enthauptet) und hinter Spolierenberg dichte an der Poststraße von Rathenow nach Brandenburg aufs Rad gelegt.

1730 Eodem anno trug sich zu, daß 4 wandernde Müllerburschen, weil sie nicht genügsam von dem Rathenow’schen Müller bewirtet worden, daß sie ihn am hellen Tage in seiner Scheune erschlagen. Der Haupttäter ist enthauptet und aufs Rad geflochten; 2 sind zum Festungsbau condemnirt, und der jüngste soll den Staubbesen bekommen.

1780 In diesem Jahr heiratet der Arbeitsmann, namens Schüler zu Semlin, und da er seiner Braut und deren Eltern Geld als Heiratsgut mitzubringen versprochen hatte, solches aber hernach nicht hatte, ging er, da Frau und Schwiegereltern hierüber unwillig werden zu wollen schienen, zu dem Juden Nathan in Rathenow und stellte der Frau desselben in Abwesenheit des Nathan vor, daß sie ihm augenblicklich 100 Thaler für den Pächter Picht zu Stechow mitgeben sollte; die Jüdin, ob sie zwar gleich mit dem Pächter Picht in Connexion stehet, gibt ihm zwar das Geld nicht, sendet aber um gedachten Picht zu dienen eine Verwandtin von ihr, ein junges Mädchen, mit dem Gelde mit ihm. Schüler führt dies Judenmädchen in der Nacht in der Heide immer herum. Da er auf keine andere Art von ihr das Geld erhalten kann, so schlägt er sie tot an der Semlin- und Ferchesarschen Grenze, nimmt ihr das Geld und deckt sie mit den an dieser See stehenden Kalksteinen gleichsam als begraben zu, wird nach zwei Tagen im Rhinower Markte ertappt, allda gefangen genommen und in Hohennauen gefänglich verwahret, gestand sein Verbrechen und zeigte den Ort an, wo das erschlagene Mädchen sich befände, ward alsdann den 26. Juli an dem Ende der Semliner Sandbergheide und dem Acker am Wege von Semlin nach Stechow gerädert und sein Körper aufs Rad geflochten.

Gegenwart, lt. Internet:

Dresden, ein Syrer sticht auf 2 Touristen ein, verletzt einen davon tödlich. Urteil: Heimtückischer Mord, lebenslange Freiheitsstrafe, zudem Sicherungsverwahrung. Augsburg, mit einem Messer verletzt eine Frau einen Mann im Handgemenge auf der Straße tödlich. Urteil: Totschlag, 7 Jahre und 10 Monate Haftstrafe. Würzburg, ein Somalier ersticht 3 Menschen, zudem verletzt er 5 schwer und 3 leicht. Täter aktuell 10.10.21 in Psychiatrie eingeliefert, wird möglicherweise als schuldunfähig eingestuft.