Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich einige Tage vor meinem Schlaganfall meine Terrasse mit Holz ausgebaut hatte. Es war eine körperlich anstrengende Arbeit, aber ich war stolz darauf, dass ich es allein geschafft hatte. Ich hatte das Gefühl, eine großartige Leistung vollbracht zu haben und war glücklich über das Ergebnis. Es war ein warmer Abend und ich saß auf meiner Terrasse, um das Ergebnis meiner Arbeit zu bewundern. Ich konnte den Geruch des Holzes und das Gefühl der Wärme auf meiner Haut genießen. Ich fühlte mich zufrieden und glücklich. Später am Abend haben wir noch gegrillt. Es war ein sehr schöner Juni Abend.
Doch dann kamen plötzlich die Schmerzen. Links in meiner Brust, im Arm und im Oberschenkel. Die Schmerzen waren so stark, dass ich mich kaum bewegen konnte. Es fühlte sich an, als würde ich jeden Moment ohnmächtig werden. Gleichzeitig spürte ich eine Taubheit im Gesicht, über dem linken Auge und im Mundbereich. Es war ein unheimliches Gefühl und ich wusste, dass etwas nicht stimmte.
Ich war zunächst unsicher, was ich tun sollte, aber die Schmerzen im Brustbereich, im Arm und im Oberschenkel waren so stark, dass ich wusste, dass ich am nächsten Tag einen Arzt aufsuchen musste. Ich versuchte mich zu beruhigen und ging am Abend ins Bett und Versuchte zu schlafen was gar nicht so einfach war. Ich hatte Schmerzen links seitig und hatte immer das Gefühl ins Leere zu fallen. Am nächsten Morgen wollte ich zum Arzt, aber bevor ich dort hinfuhr, war ich noch im Baumarkt, weil ich noch Bretter für meine Terrasse benötigte. Als ich die Bretter eingeladen hatte, rief ich meinen Arzt an und sagte ihm das ich gleich vorbeikommen würde. Der Arzt machte sich sofort Sorgen um mich und riet mir dringend dazu, direkt ins Krankenhaus zu fahren. Er war besorgt, dass ich möglicherweise einen Schlaganfall hatte und betonte, wie wichtig es sei, schnell zu handeln.
Ich war schockiert und hatte Angst als ich die Worte hörte. Ich hatte nie zufror einen Schlaganfall gehabt und hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Aber ich hatte ja noch die Bretter im Auto, die lud ich natürlich erst zu Hause aus. Danach machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort wurde ich sofort, ohne lange zu warten, von Ärzten untersucht und auf die Intensivstation eingeliefert. Ich war sehr besorgt, was mit mir passieren würde.
Es war sehr unheimlich auf der Intensivstation zu sein und zu sehen, wie ernst die Lage war. Ich hatte Angst, dass ich vielleicht nie wieder vollständig gesund werden würde. Es war keine schöne Zeit auf der Intensivstation zu liegen, überall piepte es und ständig wurde mein Blutdruck kontrolliert sowie meine Sauerstoffsättigung. Nach einigen Untersuchungen wurde festgestellt, dass ich tatsächlich einen leichten Schlaganfall hatte. Diese Diagnose war für mich schwer zu verarbeiten.
© Mirko Niederprüm 2023-09-18