Ozora. Wie eine Woche dein Leben verändert

Shelly

by Shelly

Story

August 2019. Endlich, nach jahrelangem warten war es endlich soweit. Mein langersehnter Wunsch auf die Reise des Ozora Festivals zu fahren wurde endlich Wirklichkeit. Ich hatte spontan entschieden mich zwei flüchtigen Bekannten und deren Freunden anzuschließen. Nie hatte ich die Chance oder Möglichkeit weil mir mein Leben immer einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, da es anscheinend noch nicht an der Zeit für mich war. Ich fuhr also früh morgens mit zwei Pärchen gemeinsam nach Ungarn. Dort angekommen trafen wir uns mit anderen Bekannten von denen auch ich einige kannte. Ihr Camp stand bereits einen Tag und wir schlossen uns ihnen an. Wir waren mitten auf einem Hügel und wenige Meter entfernt befanden sich Klos und Duschen. Ging man den Hügel nach unten war man bereits mitten im Geschehen dieser unfassbaren kleinen eigenen Welt. Leider musste ich bereits am zweiten Abend feststellen dass ich eindeutig mit der falschen Gruppe Leute diese Woche vorhatte zu teilen. Ich bin ein Mensch der wenn er sich in der Umgebung nicht wohlfühlt, verstummt und in sich gekehrt ist, unsicher wird und nicht er selbst sein kann. Und so wollte ich nicht meine langersehnte Woche verbringen. Also nahm ich am nächsten Morgen all meinen Mut zusammen, ging eiskalt duschen, packte meinen Rucksack mit etwas wärmen Klamotten, einer dünnen Decke und ein paar Dingen die ich brauchen konnte, zog mir was luftiges an und machte die Haare zu einem Dutt. Dann brach ich auf, auf mein kleines Abenteuer, auf meine Reise zu mir selbst und zur Selbstliebe. Ich verbrachte ganze drei Tage fernab des Camps. Auch danach kam ich nur um mir frische Klamotten zu holen und ein kurzes Lebenszeichen von mir zu geben. Ich ging alleine essen, probierte neue Gerichte aus, viele davon vegan oder vegetarisch. Jeden Morgen holte ich mir Frühstück und einen frisch gepressten Saft und genoss mein Essen immer woanders in der Sonne. Zwei Nächte schlief ich in einer Hängematte die im Dome hing in dem sie laute Chillout Musik spielten. Die ganze Woche über ging ich barfuß durch die Gegend und erkundete das rießen Gelände, welches wirklich atemberaubend schön anzusehen ist. So viel Liebe zum Detail, so viele Kunstwerke, so viele schöne Menschen, so viel zu sehen, zu hören und zu lieben. Und neben all dem Musik die einen förmlich berauschte und das überall. Und obwohl ich allein unterwegs war, war und bin ich es keine Sekunde. Nicht nur dass ich ständig neue Menschen kennen gelernt habe und sich das ganze Festival wie ne große Familie angefühlt hat von überall auf der Welt, ich kam vorallem mir und meinem Inneren viel näher als je zuvor in meinem Leben. Ich mach seitdem was ich wirklich will und umgib mich nurmehr mit Menschen die mir gut tun und bei denen ich ICH sein kann. Ich hab gelernt viel weniger zu brauchen um glücklich zu sein, dass es auf ganz andere Dinge im Leben ankommt und man die Kleinigkeiten mehr sehen und genießen sollte. Danke Ozora für diese unglaublich schöne Woche! See u next year!

© Shelly 2020-02-04