Pakta Zwöf

Jan Köhler

by Jan Köhler

Story

»Jo wos is jetz?« »Komm amoi.« Ein genervtes Schnaufen erklang und kurze Zeit später trat eine zweite Gestalt in den Gang. Fan starrte die beiden entgeistert an. »I hob gsogt du soist se frogn ned umhaun.« »De wüit mi ostecha. Des woar Notwehr. Soi ma de Blaun rufa?« »Bist deppert? Wüst de nächstn poar Joa Coltni ausbuddeln? Schau da amoi der ihr Keks au. De is igndwos wichtigs.« »Wos mochma jetz?« Der Neuankömmling beugte sich über die bewusstlose Frau und fühlte ihren Puls. »Na de is eh ned hin, de leg ma do in de Gota do drübn eine und dann suach ma uns an neichn Ploz.« »Und mit der do?« Fragte der Andere, berührte seinen Helm, der sich augenblicklich zurückbildete und ein bräunlicher Eberkopf kam zum Vorschein. »Do san zwoa? Geh scheißen. Wo kummt n de jetz wida her?« »De Depperte woits ostechn, glaub i.« Der Zweite tat es ihm gleich und ein schwarzer Eberkopf erschien. »Jo du, wos guckstn so deppert? Host no nie an Bor gesehn?« Fans Augen weiteten sich. »Villcht is ane vo de augrennden?« Warf der Braune ein, woraufhin der Schwarze die Achseln zuckte »Kan Plan den Nokaden homs eh igendwi ollen ins Hirn gschissen.«, bevor er sich, während er die Frau zur gegenüberliegenden Tür schleifte, wieder an Fan wandte »Jo oiso du host nix gsehn, sonst lernst mi kennan!« Endlich fand sie ihre Stimme wieder »Ich muss zu EX14.«. »Und i muass wida moi mei Muda bsuachn. Des is am Orsch da Woit.« »Könnt ihr mich mitnehmen?« »Wos glabst wea wia san? D’Wohlfoart?« »Aber ihr habt mich gerettet.« »Na wia san afoch do aukummu, wei de Huankinda vo Micorp an olle Eckn spoan und de Bordki und den Synchrolink vo de gschissenen Globs mochn hom lossn. Mit guada Bortec warat des ned passiert.« Fan schluckte, sie konnte nicht hier bleiben. Wenn die Offizierin wieder aufwachte, war sie tot und sie musste doch ihren Bruder retten. »Bitte.« Der Braune flüsterte einem Kollegen etwas zu. »Jo oke, wia nemma di mid bis Pakta zwöf. Vo dort muast dann söwa schaun wost bleibst. Komm und foss jo nix au, sunst schmeiß i di ausse.« Gehorsam folgte Fan den beiden zurück in ihr Schiff und die Druckluftschleuse schloss sich hinter ihnen. Das Raumschiff war so gar nicht wie es sich Fan erwartet hatte. Es gab keinerlei Fenster und bestand im Grunde aus wenig mehr als aus einem langen, niedrigem Gang, an dem an gewissen Stellen Klappen abgingen. Der schwarze Eber hatte sich mit den Worten »Wehe du fosst wos au, i muss den Schaß jetz söba steurn.« in eine Koje zurückgezogen und der andere hatte Fan auf einem ausklappbaren Stuhl festgeschnallt und war dann in seine gestiegen. Ein Rumpeln, gefolgt von einem Fluch, ging durch das Schiff und dann legten sie ab.

© Jan Köhler 2021-08-10