Regenbogen wunder

Andrea Wesseler

by Andrea Wesseler

Story

Schwanger zu werden, nachdem man ein Kind verliert, ist emotional völlig verwirrt. Nichts ist schlimmer als die Unsicherheit, die Angst die ein neun Monate lang zu begleiten scheint. Mann hofft, man bangt und dann kommt wieder Blut. Man denkt, es passiert noch mal, man verliert die Hoffnung und auch seinen Mut. Man verliert erneut ein Stück Seele, ein Stück seines Herzens, doch diesmal war es anders, es lebte noch, es kämpft. Aber komplette Ruhe bräuchte ich doch. Liegen bleiben und nicht schwer heben. Eine schwierige Sache mit einem Zwerg Zuhause, der die Welt nicht mehr versteht, weil es nicht mehr hoch auf Mamas Arme geht. Und dann kann man es ihr, noch nicht Mal erklären. Ich will Ihr leben nicht mit meinen Sorgen beschweren. Also nur auf dem Sofa liegen und Puzzle puzzeln, Bilder malen, drei Monate lang was eine Qual. Dann endlich, die erlösende Nachricht. Sie dürfen wieder aufstehen und gehen, doch nichts übertreiben, wenn sie verstehen! Also schön langsam und nicht ein neues Kinderzimmer bemalen nur mal spazieren das reichte dann mal. Dann endlich war klar, dem Kind geht es wunderbar, alles ist gut nur Muttis Blutdruck ist nicht mehr normal. Die Einleitung kommt so wie beim ersten, so war Ichs gewohnt. Fünf Tage Einleitung erst dann ging es los. Doch schnell warst du, und die Geburt war grandios. Doch dann kam der Schock, erschöpft lag ich da, du an meiner Brust. Eigentlich war doch alles ganz wunderbar. Nur bei mir stimmte etwas nicht. Keine Träne floss als ich dich erblick. Ich hoffte das alles so wie beim ersten sei. Doch so war es nicht und ich war ratlos dabei, Ein Kloß hing fest in meinem Hals, war so froh dich zu halten doch die Liebe sie fehlte. Ich verstand es nicht, ich hatte es so nie gekannt. Wollte flüchten, wollte fliehen, fühlte mich nicht wie ich selbst. Ich sah, dein kleines Angesicht, doch spürte ich meine liebe nicht. Was war nur falsch was war mit mir los. Habe dich so ersehnt und was war jetzt los. Ich konnte nicht weinen konnte mich kaum freuen. War es nicht mein größter Wunsch noch mal Mutter zu werden und dich zu betreuen. Ich lag wach im Krankenhaus hielt dich immer in meinen Arm, doch erst zu Hause merkte ich, wovon das alles kam. Ich weinte, ich wusste nicht, war es richtig? War es Recht? War es OK auch für dein Sternenbrüderchen? Dich nun zu lieben und ihn zu verdrängen? Schuld war es, die mich plagte, doch traf sie mich nicht. Sie traf dich, mein kleiner Schatz und das war nicht Recht. So viel Schmerz und so viel Scharm ich sprach es nicht aus bis zum heutigen Tag. Nur ich weiß wie viel Scharm mich erfüllt, dich ersetzt zu haben und doch bin ich froh nun mein zweites Kind im Arm zu tragen. Und endlich nach diesem zusammen Bruch war sie da, die liebe und sie ist wunderbar. Sie ist Recht, genauso wie sie ist. Denn ich trage keine Schuld, ich hatte einfach nur Pech. Doch Glück und ein fröhliches Leben habe auch ich verdient und so schenke ich auch meinem kleinen liebe und Glück so wie sie es verdient. Ich lasse mich nicht mehr von meiner Trauer niederschmettern, sondern blicke nach vorn, Ich bin Mutter nicht nur von zweien nein. Es sind drei, der eine hat Flügel und ist auch immer dabei. Es ist OK so und ich habe so viel Glück zwei wundervolle Töchter und ich halte meine Liebe nicht mehr zurück.

© Andrea Wesseler 2023-07-25

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Self-help & Life support
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Herausfordernd
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