Ronja und das kleine Mädchen

Ramona Fröse

by Ramona Fröse

Story

Ronja ist keine typische Heldin. Nein, sie ist eine durchschnittliche 6-jährige Schülerin. Wobei das wohl auch zu viel gesagt ist, denn sie ist sehr schüchtern.

Sie ist mit ihren Eltern im Urlaub und wie jeden Tag stromert sie durch die Gegend. Sie führt Selbstgespräch. Sonst ist da ja gerade niemand. Sie läuft also durch den Ort und über den Strand. Damals war er noch nicht so abgesperrt wie heute und sie ging auf den Spielplatz. Sie schaukelte, rutschte und baute eine Sandburg. Da kam ein Junge dazu und fragte, ob er mit ihr spielen durfte. Ronja war so schüchtern, dass sie nur nicken konnte. Aber ihr machte das spielen mit dem Jungen viel Spaß. Sie gingen immer näher ans Meer. “Paul, noch näher sollten wir jetzt aber nicht herangehen, sonst erwischen und die Wellen noch.”, sagt Ronja, aber Paul lacht nur. Sie fragt sich, wie der Junge nur so leichtsinnig sein kann. Die Wellen sind heute so hoch, denn es ist stürmisch. Noch weiß Ronja nicht, wie leichtsinnig sie später noch werden wird.

“Ich muss jetzt nach Hause zum Mittagessen. Kommst du heute Nachmittag wieder zum Spielen hierher?”, fragt Ronja. “Ja, aber ich muss dann leider meine kleine Schwester Ina mitbringen. Sie ist erst 3 Jahre alt.”, antwortet Paul. Dann geht Ronja nach Hause.

Als Ronja am Nachmittag wiederkommt warten Paul und Ina schon auf sie. Eine ganze Weile spielen die 3 Kinder gemeinsam im Sand. Sie bauen Sandburgen. Jede Burg ist auf seine Weise wunderschön. Doch dann wollen Paul und Ronja auf das Klettergerüst, dafür ist Ina aber noch zu klein. Also lassen die beiden Kinder Ina allein. Die meiste Zeit hatten sie die Kleine auch noch im Auge. Dann klettern sie um die Wette und vergessen, dass Ina auch noch da ist.

“Hilfe,” schreit auf einmal ein Kind und Ronja und Paul denken schlagartig an Ina. Sie suchen sie, können sie aber nicht finden. “Hilfe.” Da war der Schrei wieder und die Kinder schauen aufs Meer. Ina ist in den Wellen und kann sich nicht mehr selber helfen. “Ich kann nicht schwimmen.”, schreit Paul. “Hol Hilfe.”, antwortet Ronja und rennt runter zum Meer. Sie zieht ihr T-Shirt und ihre Hose aus und rennt in die Wellen. Sie weiß auch, dass das verrückt ist. Aber bis die Erwachsenen da sind, ist Ina ertrunken. Also rennt Ronja rein, um sie zu retten. Ronja kann nicht so gut schwimmen und hat Angst. Aber sie muss da rein. Sie kämpft gegen die Wellen und bekommt dann auch Ina zufassen. Sie kann sie herausziehen. Ina und Ronja sitzen weinend am Strand, als Paul mit seinen Eltern kommt. Der gerufene Rettungswagen kommt auch sehr schnell und um Schlepptau hat er die Polizei. Die beiden Mädchen werden ins Krankenhaus Haus gebracht. Die Polizei informiert Ronjas Eltern. Die auch sofort dort hinkommen. Paul und Inas Eltern bedanken sich bei Ronja und besprechen mit Ronjas Eltern, dass sie am Wochenende alles zusammen essen gehen wollen.





© Ramona Fröse 2025-04-09

Genres
Novels & Stories