Scheiß Tag

Und plötzlich habe ich bemerkt, dass die Schmetterlinge im Bauch nur gefräßige Motten waren.

Der Backofen und der Geschirrspüler liegen in den letzten Zügen und mein Blasenstein ist extrem anhänglich. Natürlich gibt es keinen Elektriker mehr in meinem Ort und die Suche gestaltet sich als langwierig. Auch die Heizung in meiner Wohnung funktioniert mehr schlecht als recht. Gerade bin ich mit der Gesamtsituation meines Lebens auf Kriegspfad und unzufrieden.

Die vielen gutgemeinten Ratschläge bringen mir gar nichts. Mein Leben war nie einfach und der Spruch, die stärksten Menschen bekommen die schwierigsten Aufgaben, geht mir auf die Nerven, tröstet mich nicht.

Diese äußerlichen, materiellen Probleme bekomme ich bestimmt bald in den Griff, jedoch an dem Mottenproblem habe ich schwer zu tragen. Emotionale Verletzungen zeigen sich bei mir sofort in gesundheitlichen Komplikationen. Dieses Mal ist es sehr vielschichtig. Ich habe Magenschmerzen und meine Darmdivertikeln rebellieren. Meine Schlafstörungen kann ich wenigstens gut mit Hanf behandeln. Das Gedankenchaos bekämpfe ich mit Ablenkung und Meditation. Doch immer wieder huscht dieser Gedanke durch meinen Kopf, warum dieser fürsorgliche und voller Herzenswärme steckende Mensch mich so mies behandelt hat. Ich begreife es einfach nicht. Wir kennen uns schon über elf Jahre und seit die Gefühle füreinander stärker geworden sind, hat er sein Rückgrat verloren, zumindest erscheint es so und er sucht die Fehler nie bei sich selbst und er ist blind dafür, dass er mich mit seinem Verhalten kränkt und verletzt.

Ich weiß, ich höre einige von euch: Gabi, lass das Grübeln sein, doch ich hasse es, wenn ich keine Klarheit habe, wenn man mit mir nicht kommuniziert. Kommunikation ist für mich der erste Weg zu Respekt. Ich reagiere sehr empfindlich, wenn man mich nicht respektiert. Da bin ich noch von meiner gewalttätigen Ehe “geschädigt”.

Das Schreiben darüber hilft mir und das Reden mit meiner Großcousine, und ich weiß auch, dass ich es irgendwann schaffen werde, doch auf diese neue Narbe und Lektion hätte ich liebend gern verzichtet.

Karma flüsterte: “Ich habe gesehen, wer lachte, als du gelitten hast. Vertraue mir – ich vergesse nichts!” (Pinterest/Karina)

Foto: Pinterest/ Tränchen