by AndreaSelene
Du schreibst mir. Schickst mir Briefe mit VorwĂĽrfen – voller Schmerz. Schmerz der sich wie ein Stacheldraht um mein Herz legt. Ich verstehe dein Leid.
Ich – die Ursache.
Wenn du mir zuhören könntest, würde ich dir meine Welt erklären. Würde dir zeigen, wo sich unsere Bedürfnisse gleichen. Ich verstehe deine Gedanken. Ich sehe deine Emotionen. Ich fühle sie. Ungefiltert. Ich will meinen Schmerz aushalten.
Und auch wenn es mir schwerfällt, nicht kommunizieren zu dürfen, akzeptiere ich deinen Wunsch auf Abstand. Manchmal braucht es den Raum, um den Mut zu haben, seinen Schmerz ausdrücken zu können.
Bevor du ĂĽber mich urteilst
zieh meine Schuhe an
und lauf meinen Weg,
durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
fĂĽhle die Trauer, erlebe den Schmerz
und die Freude, die ich erlebt habe.
Stolpere ĂĽber jeden Stein,
ĂĽber den ich gestolpert bin.
Steh immer wieder auf –
so wie ich es tat.
Und erst dann
kannst du ĂĽber mich urteilen.
Aber das gilt fĂĽr uns beide. Und ich weiĂź, dass du das genauso siehst. Das ändert nichts daran, dass…. so vieles unausgesprochen ist.
Wenn du und ich immer nur das Beste wollten und gerade das dazu gefĂĽhrt hat, dass wir mit blutenden Herzen vor einem TrĂĽmmerhaufen voller trauriger Gedanken stehen, dann hoffe ich auf die Kraft der Liebe.
Ein Band, das nicht zerrissen werden kann. Nicht von meiner Seite. Ich werde dich immer lieben. Ich kann nichts anderes.
Deine Liebe braucht Pause. Braucht Abstand. Du bist wütend. Traurig. Verletzt. Fühlst dich unverstanden. Bist enttäuscht.
Ich muss das aushalten.
Ich umarme dich aus der Ferne. Bin dankbar fĂĽr dein Vertrauen, mir deinen Schmerz zu offenbaren.
Ich wĂĽnsche mir, dass wir eines Tages an einem Tisch sitzen, uns in die Augen schauen und unsere Herzen kommunizieren lassen.
Dieser Tag wird kommen – oder auch nicht.
ICH BIN DA.
© AndreaSelene 2025-06-27