Sehnsucht

Alle sieben Tische waren besetzt mit Stammgästen, die fast jeden Donnerstag und Freitag kamen.

Hannes hatte alles wunderbar vorbereitet und schon bald hörte man nur mehr zufriedene Kommentare und leises Stimmengewirr. Hannes und ich standen in der kleinen Küche und sahen uns in die Augen.

“Ich danke dir wirklich für deine Hilfe. Nächste Woche habe ich eine Woche Urlaub. Da holen wir unser Date nach, okay und vielleicht verbringen wir ein paar Tage auch gemeinsam?”

“Ja, das wäre schön.” Ich nahm seine Hand und hielt sie fest.

Zur Mittagszeit wurde es ruhiger und ich verabschiedete mich mit einem Bussi auf die Wange von Hannes. Ich musste Einkäufe erledigen und Bankgeschäfte.

Hannes schloss nach 19 Uhr das Café. In seiner Wohnung schaffte er im Schlafzimmer Ordnung. Er nahm das weiße Shirt, welches Gabriela getragen hatte und drückte seine Nase hinein. Es roch so intensiv nach ihr. Wieder spürte er dieses Ziehen in seinem Unterleib. Er ging ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser prickelte auf seiner Haut und er verspürte keine Entspannung, ganz im Gegenteil. Alles an ihm und in ihm war in Aufruhr. Er fühlte Gabrielas Hände an ihm heruntergleiten, sie berührten ihn überall. Er stöhnte auf und drehte das Wasser auf kalt. Der Kälteschock brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Was war nur los mit ihm? Er war doch kein Teenager mehr. Er kochte sich einen Kamillentee und machte sich an seine Abrechnung. Doch dieses Mal brauchte er doppelt so lange als sonst. Er war einfach unkonzentriert und seine Gedanken schweiften ständig ab.

Endlich eine Stunde später war er fertig und er trank eine weitere Tasse Kamillentee. Auf seinem Handy stand: Es war ein wunderschöner Tag mit dir. Auf bald.

Ja, auf sehr bald, tippte er in sein Handy und schlug die Bettdecke in die Höhe.

Gute Nacht und wunderschöne Träume, kam zurück.

Das wünsche ich dir auch.

Hannes glitt hinüber in eine Illusion aus Musik und leidenschaftlichen Küssen und die Erregung übermannte ihn. All seine verborgenen Wünsche und Emotionen flossen aus ihm heraus und es war gut so….