Special vibes im Erdbeermond

Wer meine Stories schon länger liest, weiß mittlerweile schon, dass ich eine gewisse Affinität zum Mond habe. Ich bin mir auch sicher, dass der Mond eine bestimmte Wirkung auf uns Menschen hat, denn, was ich beim Autofahren um die Zeit des Vollmondes erlebe, ist fast schon oscarverdächtig. Würden wir auf der anderen Seite des Teichs leben, hätte ich schon so manchen Fahrer prophylaktisch für einen Grammy angemeldet in der Kategorie unvorhergesehene Stunts im Zeichen des Mondes. Da wir aber in Kärnten leben, muss ich mir für diese Automobilakrobaten wohl eine andere Art der Prämierung überlegen. Aber Spaß beiseite – ich war wirklich schon gespannt auf dieses Weltereignis, denn in letzter Zeit gibt es ja laut Medien nur noch Supermonde und auch dieser sogenannte Erdbeermond erscheint nur alle 19 Jahre. Da ich ja schon ein etwas reiferes Alter habe, war ich schon sehr gespannt, was passieren würde, denn ob ich den nächsten Erdbeermond in circa 20 Jahren noch erleben werde, steht in den Sternen geschrieben. Tatsächlich trat dann einen Tag vor Vollmond wieder etwas Unvorhergesehenes ein. Mein Bruder kam vom Radfahren heim und ich musste Krankenschwester spielen, denn auf seinem Arm klaffte ein Loch, die Hand war ziemlich lädiert und auch die Hüfte war nicht mehr salsatauglich. Aber da ich ja auch Energetikerin bin mit einem Hang zu ätherischen Ölen, habe ich gleich mal seine Chakren durchgeputzt und Schadensbegrenzung betrieben. Am Tag darauf ging es ihm auch schon wieder viel besser und am Abend sah ich ihn dann, den Erdbeermond ganz rot schien er vom Himmel und war wirklich besonders, aber mehr passierte dann nicht mehr, außer dass ich am nächsten Tag die ärgsten Meldungen in der Zeitung gelesen habe, unter anderem ein Artikel, der besagte, dass in Barcelona gerichtlich beschlossen wurde, dass die Einwohner von Barcelona oder zumindest diejenigen, die bei Protesten anwesend sind, mit Wasserpistolen auf Touristen schießen dürfen, um diese so zu vertreiben. Ich finde diese Art der Herangehensweise schon etwas befremdlich, und ich muss mich wirklich fragen, was momentan in der Welt los ist, denn wenn ich mit Tränen in den Augen nach Graz schaue, zu diesen armen Eltern, die einfach so ihre Kinder verloren haben, wegen eines Jugendlichen mit diversen Defiziten, die nicht mehr ausbalanciert werden konnten. Ein unscheinbarer, junger Bursche, vom Leben übersehen, abgetaucht in die Welt des virtuellen Gaming. Ich bin der Meinung, dass es die Aufgabe von uns Erwachsenen ist, den heutigen Youngsters wieder mehr Empathie entgegenzubringen und mit ihnen zu reden und die richtige Welt zu erklären, die wir ja noch aus unserer eigenen Kindheit kennen. Vielleicht hätten gewisse Zeichen erkannt werden und das Schlimmste hätte verhindert werden können. Am Ende des Tages sind wir alle aus demselben Sternenstaub gemacht und miteinander verbunden. Zünden wir ein Licht an für die armen Opfer und auch für die, welche am Ende des Tunnels kein Licht mehr sehen. Eure Cleo!