Es war eigentlich nicht geplant. Es hat sich ganz spontan ergeben. Ein Reisefreund hat uns erzählt, dass es ganz einfach ist.
Die berühmten Iguassu-Wasserfälle waren meine Wunsch-Destination! Wir besichtigten die breitesten Katarakte der Welt von brasilianischer und von argentinischer Seite. Jeweils einen Tag lang wanderten wir durch den Regenwald und bestaunten die schäumenden Wasserfälle von vielen verschiedenen Aussichtspunkten. Am lustigsten waren aber die zutraulichen Tiere. Quati-Nasenbären, Waran-Echsen, Tausende von Schmetterlingen, viele Tropenvögel und Spinnen. Sogar ein Kaiman hat uns beobachtet.
Auch die rasante Fahrt in einem Jet-Boat bis zum rauschenden „Teufelsschlund“ war ein besonderes Erlebnis. Wir stoppten direkt unter den Wasserfällen. Es donnerten Sturzfluten auf uns. Nur durch dünne Plastiksäcke waren wir geschützt. Das Wasser spritzte von oben und unten, von links und von rechts!
Danach ein kurzer Flug nach Buenos Aires. Wir haben die interessante Stadt besichtigt und waren im Fußballstadion “La Bombonera” von Boca Juniors. Hier drehte sich alles um Diego Maradona.
Wir haben “Evita” Perón am Friedhof besucht, Tango-Vorführungen auf der Straße gesehen und im berühmtesten Kaffeehaus Südamerikas die Gründerzeit-Atmosphäre genossen.
Jetzt sitzen wir im Schiff “Colonia Express” und fahren über den schlammig-braunen Río de la Plata. Er bildet die Staatsgrenze zwischen Argentinien und Uruguay. In der Kleinstadt Colonia del Sacramento finden wir ohne Vorbuchung eine freundliche Unterkunft. Wir bummeln durch eine schattige Platanen-Allee in das Barrio Histórico. Auf der Steinpflastergasse Calle de los Suspiros spazieren wir bis zum Leuchtturm. Vom Faro de Colonia haben wir einen guten Rundumblick über die Stadt, die grüne Umgebung und den glitzernden Silberfluss.
Ab zum Wasser. Wir baden und schwimmen mit den Einheimischen im knietiefen Süßwasser. Es ist wie eine riesige Badewanne. Die Kinder quietschen vor Freude, Hunde springen durch das Schlammwasser, wir verbessern unsere Spanisch-Kenntnisse in der Strandbar. Der Sonnenuntergang im Schlamm-Meer des Río de la Plata malt wunderschöne Farben in diese friedliche Landschaft.
Nach einer 3-stündigen Busfahrt erreichen wir die Hauptstadt Montevideo. Der Hauptplatz Plaza Independencia mit den markanten Bauwerken gefällt uns. Der Palacio Salvo ist ein schönes Art Déco Gebäude und das Wahrzeichen von Montevideo. Vom 25. Stock haben wir einen interessanten Blick durch verschmierte Fensterscheiben auf die Stadt und den berüchtigten Hafen. In dieser Gegend gibt es viele Sozialwohnungen und große Armut. Montevideo gilt für lateinamerikanische Verhältnisse als sehr sicher. Die Schere zwischen Arm und Reich ist trotzdem sehr groß.
Am nächsten Tag verlassen wir Montevideo und fahren mit einem Schiff zurück nach Buenos Aires.
Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Tage spontan in Uruguay verbringen konnten.
© kris-traveller 2021-03-20