Star Wars Hyperspace Mountain

Seit ich denken kann, habe ich Angst vor dem Fliegen. Okay, eigentlich ist es eher eine Angst vor dem Absturz. Diese Phobie habe ich entwickelt, als ich als kleines Kind einen super realistischen Film mit Flugzeugabsturz gesehen hab. Danke dafür!

Trotz meiner Absturzangst bin ich aber schon sehr oft mit dem Flugzeug geflogen. Meine Mutter buchte natürlich auch für mich einen Platz bei den Familienurlauben. Selbstverständlich gefiel es mir jedes Mal und diese Erfahrungen möchte ich nicht missen. Dennoch war die Reise eine Qual für mich. Irgendwann wurde ich alt genug, um diese Entscheidung selbst zu treffen. Als ich 16 war, flog ich einfach nicht mehr mit und es war in Ordnung für mich.

Zu meiner Schwester habe ich eine besondere Beziehung. Sie war für mich schon immer ein Vorbild und zu ihrem grandiosen Masterabschluss wollte ich ihr ein ganz besonderes Geschenk machen. Da sie ein absoluter Disneyfan ist, schenkte ich ihr eine Reise ins Disneyland. Das Besondere an diesem Geschenk war jedoch, dass ich nach 5 Jahren für sie einen Fuß in ein Flugzeug setzte. Die Nacht vor dem Abflug war eine Qual für mich. Ich konnte nicht schlafen und hatte etwas Magenprobleme, doch dort angekommen, ließ mich der Zauber von Disney alle Ängste vergessen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das Fliegen nicht das Schlimmste an der Reise war. Hast du schon mal etwas vom Star Wars Hyperspace Mountain gehört? Ich bis zu jenem Tag leider noch nicht… Bei dem Slogan “lasse dich mit Lichtgeschwindigkeit mitten in die Schlacht katapultieren” wäre es an der Zeit für einen Rückzieher gewesen. Leider stand ich schon in der Single-Ride-Schlange, da meine Schwester gemeint hat, dass wir sonst ewig anstehen, wenn wir alle gemeinsam fahren wollen. Na gut, nun fahre ich also mit einer Achterbahn, welche dich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit (ich studiere Physik also wird in diesem Kontext nahezu Lichtgeschwindigkeit auf 71 km/h definiert) innerhalb von ein paar Sekunden in den Weltraum katapultiert.

Da ich zufällig in einen Wagon eingeteilt wurde, hatte ich das Glück neben einem jungen Burschen zu sitzen. Auf Englisch fragte ich ihn, wie schlimm diese Fahrt nun werden wird. Voller Euphorie meinte er, dass das die beste Achterbahn ist, mit der er jemals gefahren ist und dass das seine 3 Fahrt in Folge ist. Bis heute weiß er nicht, dass ich ihn noch immer für diese Aussage verfluche.Mein Puls war so hoch wie noch nie. Mir war auch etwas mulmig im Bauch. Beim Start drückte es mich in die Sitze und ich befand mich plötzlich im Weltall mit einigen Millennium Falcons und Starfighter. Ich wusste nicht mehr genau wo oben und unten ist. Es war einfach schlimm!

Den ganzen restlichen Tag war mir schlecht. Das war zu viel des Guten. Im direkten Vergleich war der Flug wirklich harmlos. Aber für meine Schwester hab ich sowohl den Flug in der Luft als auch im Weltall in Kauf genommen. Nur mit dem einen Burschen aus der Achterbahn habe ich ein Hühnchen zu rupfen!