Der alte Rauhaardackel hat sein Frauchen im Griff. Oder besser gesagt in seiner Pfote. Er frühstückt mit ihr. Fordert es ein. Frauchen kocht extra Diätkost. Für ihn, den Dackel. Keine Konserve. Kein Mainstream für „Rüde von und zu“. Stundenlang steht sie in der Küche, um den Vierbeiner mit Feinkost am Leben zu halten.
Der Hund hat sympathische Züge in seinem Ausdruck, dass es jedem schwerfällt, dem erbettelten Wunsch nach Streicheleinheiten, nicht nachzugeben. Will gestreichelt werden, von jedem, der ihm zusagt.
Theolingens Herrschaftssinn zeigt sich dennoch in abstrusen Situationen. Der Racker will beweisen, dass er das Sagen hat. Sein rüdiges Verhalten, ein gefährliches Knurren, um einen Flickerlteppich zu verteidigen, will Frauchen mit Leckerlis untergraben. Unterbindet man dieses Verhalten nicht, so kann es zu unschönen Szenen mit dem „Von und zu“ kommen. Aber, ist ja nur Instinkt.
Auch hatte er früher, nach Einzug im neuen Zuhause versucht Herrchen und Frauchen aus dem Ehebett zu vertreiben. Es kostete sehr viele Nerven und wache Nächte und wurde selbst den eingefleischten Tierliebhabern manchmal zu viel. Doch sie fanden Tricks und Wege. Mensch muss nur wollen.
Mittlerweile in die Jahre gekommen, muss auch er manchmal einsehen, dass nicht jeder Mensch nach Theolingens Nase tanzt.
© Miriam Weinert 2023-02-26