Tigerhaie

Monti

by Monti

Story
Tiefsee

Bislang hatte ich nur durch die Ozeanzeitung und dem Seefunk von den Übergriffen der Tigerhaie die unseren Fischgrund terrorisierten gehört. Da ich keines ihrer Opfer kannte, war ich auch nicht sonderlich beunruhigt. Was sollte mir schon passieren, ich war doch mit einem echten Corleone befreundet, niemand würde es wagen mich oder meine Familie anzugreifen, dachte ich. Doch schon bald passierte etwas, das mir die Schuppen von den Augen fallen ließ und die Tinte in meinen Adern zum Gefrieren brachte. Eines Abends kam Flossie völlig aufgelöst ins Tonstudio. Sie zitterte und war ganz außer Atem. Dann stammelte sie:”Da waren Tigerhaie, als ich von der Arbeit kam, tauchten sie plötzlich auf. Du kannst dir nicht vorstellen wie frech die waren. Ständig schwammen sie um mich herum und machten dumme Sprüche. Ein Seepferdchen tauge nur als Vorspeise, vielleicht seien kleine Mädchen aber besonders lecker, und Appetit hätten sie auch. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn Charly nicht aufgetaucht wäre. Er hat mir das Leben gerettet.” Blubb, das musste ich erstmal verdauen, um Schuppenbreite hätte ich meine beste Freundin verloren. Tigerhaie spielten immer erst mit ihrer Beute. Die Gefahr war also noch nicht vorbei, sie würden Flossie immer wieder auflauern. Auf keinen Fall durfte sie allein schwimmen. Wie konnte man sie nur schützen? Ich war doch nur ein kleiner Tintenfisch, dir Haie würden sich schlapp lachen und mich gleich mit verspeisen. Angestrengt dachte ich nach, wer uns helfen könnte. Als Erstes kam mir der Don in den Sinn, sicher würde er uns helfen, aber seine Machtposition in der Familie war eh schon geschwächt, weil er Sharky und mich so sehr unterstützte. Auch Tim konnten wir nicht bitten, der hatte schon genug damit Zutun sich gegen seine Brüder zu behaupten. Charly, ja Charly würde er Zeit haben, Flossie immer zu beschützen? Wo steckte er bloß? Er hatte Flossie hergebracht und war gleich wieder verschwunden. Flossie wusste, dass er nur kurz in die Walmilchbar wollte und gleich zurückkommen würde. Er kam tatsächlich, aber nicht allein, er hatte Cindy und Berti Schlepptau. Dass ich nicht gleich an die beiden gedacht hatte, die würden die perfekte Schutztruppe sein! Die zwei kannten alle fiesen Haitricks, nicht umsonst waren sie als die üblen Zwillinge bekannt. Wir verstanden uns inzwischen ganz gut mit ihnen. Nach dem Meerbeben und dem verlorenen Wettbewerb hatten sie sich mächtig verändert. Sie konnten sogar richtig nett sein. Ab und zu trieben sie noch ihre üblen Scherze, doch konnte man sich in dieser Situation wirklich auf sie verlassen. “Hallo, Inky das haste wohl nicht gedacht, dass wir Flossie und dich mal beschützen würden! Noch vor wenigen Wochen hätten wir den Tigerhaien geholfen euch fertig zu machen. So ändern sich die Zeiten.” Cindy nickte nur, sie konnte gut verstehen wie Flossie sich fühlte. Erst vor kurzen wurde sie selbst von den Tigerhaien verfolgt. Es war schrecklich und sie war erst wieder erleichtert als sie bei ihrer Familie war. Cindy und Bert übernahmen den Geleitschutz am Morgen und Abends war dann Charly an der Reihe. Unsere Schutztruppe hielt die Tigerhaie fern. Es war leichter für sie, die anderen Meeresbewohner zu attackieren. Wir brauchten unbedingt Hilfe. So durfte der Terror nicht weiter gehen. Sharky war noch gut eine Woche weg, doch Dank Schilfpost bestens informiert. Er versprach Hilfe zu organisieren, wenn er zurückkommt.

© Monti 2025-04-01

Genres
Science Fiction & Fantasy
Moods
Dunkel, Angespannt
Hashtags