über GIS, Ibiza, Stermann und Grissemann

Es muss 2016 gewesen sein. Jedenfalls war es ein Samstag. Wie sooft war ich am Karmelitermarkt unterwegs um meinem Hobby dem politischen Aktivismus nachzugehen. Bewaffnet war ich mit einer Petition für die Abschaffung der GIS.

Die GIS sind die Rundfunkgebühren, die direkt an den ORF abgeführt werden müssen, wenn du als Bürgerin nur in Besitz eines empfangsbereiten Fernsehgeräts bist. Wir wollten damals die Debatte anstarten für eine gerechtere Presseförderung und einen modernen öffentlich rechtlichen Rundfunk. Unseren Forderungen haben sich damals mehr als 100.000 Menschen angeschlossen, und im Aschluss haben mehr als 300.000 Menschen das Volksbegehren unterschrieben. Was ist daraus geworden – NICHTS. Der öffentlich rechtliche Rundfunk wurde mehr und mehr zum Regierungssender und schaltet Inserate mit Halbwahrheiten, die angeblich auf Verordnungen beruhen, die durch die Regierung höchst fragwürdig interpretiert werden und so an die Öffentlichkeit ausgespielt werden. Eh klar, jetzt in der Corona Krise fehlen Inserate-Einnahmen von vielen Unternehmen, die jetzt mehr denn je aufs Geld schauen müssen.

In diesen Tagen, in denen sich die Ibiza Affäre zum ersten Mal jährt und gerade der Untersuchungsausschuss dazu gestartet hat, zeigt es sich mehr denn je dass es eine Medienpluralität und eine Entpolitisierung des öffentlichen Rundfunks braucht. Wir haben es privat finanzierten Qulitätsmedien zu verdanken, dass die Wahrheit ans Licht kommt, und wir als Öffentlichkeit davon ein Bild bekommen, wie wir als Steuerzahler hinter den Kulissen und scheinbar unbeobachtet verar** werden.

Und was hat das jetzt alles mit Stermann und Grissemann zu tun? An diesem besagten Samstag am Karmelitermarkt habe ich Dirk Stermann am Karmelitermarkt angesprochen. Es war ein Mutausbruch, denn ich wusste genau, was hier auf mich zukommt. Natürlich hat er unsere Petition damals nicht unterstützt aber wir hatten ein wirklich gutes Gespräch über Qualitsjournalismus, an das ich mich immer wieder gerne zurück erinnere, wenn ich puls24 schaue oder Falterradio höre :) – er hat unser Gespräch sogar in einer der Sendungen erwähnt. Es ist scheinbar auch bei ihm nicht spurlos vorüber gegangen.

Und noch was: Direkt nach der Veröffentlichung des Ibiza Videos war ich im Publikum bei “Willkommen Österreich”. Es muss ziemlich genau 1 Jahr her sein. Tragischer Weise geht es auch im Ibiza Video neben anderen Grotesken um die Medien und um den Einfluss der Politik bei den Medien. In dieser Sendung #430 (Immer noch nachzuschauen auf dem Webportal der Sendung) haben sie auf humoristische Weise die Thematik umgelegt auf den ORF. zack.zack.zack sollen die Günstlinge gepusht werden und die Unangenehmen beseitigt werden. Satire oder Real – so genau weiß man es leider nicht.