Überleben nach dem Narzissten

Renate Apollonia Mitterer

by Renate Apollonia Mitterer

Story

Geschafft! Wirklich geschafft! Ich habe es geschafft, mich vom Narzissten zu trennen! Ich kann es nicht glauben, aber ich bin ihn wirklich los! Ich habe überlebt! Juhuu!

Aber: Warum geht es mir nicht gut? Warum schlafe ich immer noch schlecht? Warum habe ich immer noch ständig Angst, dass der Narzisst plötzlich da steht? Warum ist meine fast panische Angst vor ihm immer noch greifbar? Warum finde ich keine Ruhe?

Nach einem narzisstischen Missbrauch leidest du wie ein Süchtiger. Du bist in all der Zeit abhängig geworden von deinem Peiniger. Und jetzt geht es darum, dass du wieder ein selbstbestimmtes Leben beginnst zu leben, DEIN Leben neu definierst.

Als Erstes: Meide alles, was alte Erinnerungen an dein früheres Leben weckt: Entsorge Briefe von ihm, lösche Mails, vorausgesetzt du brauchst sie nicht für die gerichtliche Scheidung, dann pack sie in Kisten und lagere diese Beweise bei deinen Eltern oder wirklich guten Freunden. Ebenso solltest du Fotos verräumen, damit du nicht in Versuchung kommst, in nostalgischen Gedanken dich zu verlieren. Wenn du schon in einer anderen Wohnung lebst, bestenfalls in einer anderen Stadt, nimm nichts mit, was dich an dein altes Leben erinnert, keine Teppiche, kein Geschirr, keine Bett- und Tischwäsche, gar nichts außer deiner persönlichen Gegenstände. Lösche deine Social Media Accounts, damit du nicht in Versuchung kommst, nach ihm im Netz zu suchen. Blockiere den Narzissten am Handy. NO CONTACT! Trenne dich von sogenannten guten, gemeinsamen Freunden, suche dir einen neuen Freundeskreis. Suche dir neue Hobbys, frequentiere neue Vereine, neue Lokale, verreise an Orte, an denen dich nichts an dein altes Leben erinnert. Ernähre dich gut, koche dir selbst die Speisen, die du dir immer schon kochen wolltest. Verabrede dich mit dir selbst zu einem täglichen Spaziergang, die Natur hilft dir, zu heilen. Lerne von Neuem, dich zu lieben. Wenn du dich selbst nicht liebst, wie soll dich jemand anderer lieben? Sei gut zu dir, egal, was es ist, verwöhne dich mit einem heißen Bad, belohne dich mit einer Maniküre, Pediküre, nimm dir Zeit für dich und deine Bedürfnisse. Solltest du wie ich Musik lieben: Cher… Strong enough, Gloria Gaynor…I will survive, Fleetwood Mac…Go your own way, um nur einige zu nennen. Musik schenkt Lebensfreude, macht stark!

Sollte dein Kopfkino sich trotzdem wieder anfangen zu drehen, du deine Gedanken an den Narzissten nicht stoppen kannst, dann denke dir im Kopf einen großen roten Knopf, die Stopptaste, die du dann gedanklich drückst. Probier es aus, es funktioniert! Sorge für ausreichend Schlaf! Höre gute Meditationsmusik. Im Internet findest du bestimmt die für dich passende Einschlafmusik. Schreibe dir Affirmationen, das sind Sätze, die dein Unterbewusstsein stärken. Sätze wie: Ich bin gut genug. Ich bin liebenswert. Ich liebe mich.

Damit auch du möglichst bald aus tiefstem Herzen sagen kannst: Ich kämpfe nicht gegen das was war, sondern umarme das, was kommt!

© Renate Apollonia Mitterer 2022-08-15

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