Und dieses Mal WILL ich es …

Ja, zuletzt ist sie so spielerisch, unschuldig geschehen; so geradezu zufällig, als unsere Finger einander berührten … und im Moment ausharrten … sich eben nicht reflexartig zurückzogen, sondern die Berührung schön fanden … und sie ausdehnten auf die ganzen Handflächen. Und sich gleichzeitig der Atem genussvoll in den Herzraum dehnte. Und wir erkundeten, ob auch die Handrücken gestreichelt werden wollten … und die feinen Härchen des Unterarms … und sogar die zarte Haut der Arm-Innenseiten in den Endlos-Genuss einstimmten … Prickel und Wärme durchströmten sogleich den ganzen Körper. – Ja, JAAA, summten nun alle Zellen, ja, bitte, bezieht uns ein, lasst uns mitschwingen, mittanzen, lasst uns mitsingen und jauchzen, jubilieren. Mund zu Mund … Lasst unsere Lippen einander finden, zärtlich, behutsam, innig; Du … und ich … lass uns in einem endlosen Kuss auflösen, lass uns wahre INTIMITÄT zelebrieren …

“Intimität ist ein Zustand tiefster Vertrautheit”, weiß die lexikalische Definition, “ein zwischenmenschlicher Zustand extremer emotionaler Nähe, sodass jeder der Beteiligten in den persönlichen Raum eines anderen eindringen kann, ohne dass dieser sich dabei unwohl fühlt.” Intimität ist Ausdruck von Nähe und Zuneigung und mehr als bloße triebgesteuerte Sexualität; ist “ganzheitliche Zuwendung”. Intimität (von lateinisch “intimus” (Superlativ zu “interior”), „innerste“, schon im klassischen Latein mit der übertragenen Bedeutung „engste, nächste, ganz oder besonders vertraute“ (meist in Verbindung mit „Freund“) erfordere eine Intimsphäre – einen höchst persönlichen Bereich, der die Anwesenheit ausschließlich bestimmter Personen – und eben keiner Außenstehenden – betrifft. Intime Momente schaffen Nähe, Sicherheit und Geborgenheit.

Es ist UNSER Raum, den wir hier, exklusiv für Dich und mich, reservieren – und mit höchster Achtsamkeit, in kleinsten Schritten, betreten. Unser heiliger Raum. Über dessen Schwelle wir uns mit wechselseitiger VIP-Einladung wagen dürfen. Den wir kniend eröffnen, dem wir uns kniend öffnen. Nackt. Mit geschlossenen Augen. Mit zum Gebet vor der Brust zusammengepressten Handflächen. Einander zugeneigt. In Demut. Und Freude. Und Glück. In innigster Dankbarkeit für das Wunder, das Geschenk dieser Herzens-, Seelen, Geist- und körperlichen Begegnung. Dieser Lebens-Sehnsucht nach Eins-Sein. Verschmelzung. Ganzheit. Nach WIR.

Zuletzt durfte das Unfassbare passieren. Nun, ich spüre die männliche Energie in mir und bekenne mich zu ihr, WILL ich – und ich bin nahezu hundertprozentig sicher, sagen zu können, WOLLEN WIR – sie wieder erleben; diese unvorstellbare Intimität! Dieses unfassbare Fließen. Diese grenzenlose Lust. Ich will mich Dir wieder zeigen dürfen, die innersten Gefühle und Gedanken offenbaren, verletzlich sein – ohne verletzt werden zu können. Gleichzeitig weiß ich, wissen wir, dass die Intimität niemals gewollt, gedrängt, werden kann, nie unter Druck oder Erwartung kommt, sondern nur “eingeladen”. Und dass wir uns zu Werkzeugen machen sollen/müssen/dürfen, zu Antennen, zu Dienern des Großen, Gottvollen, Begnadeten. – Wollen wir? Jaaa …