Verloren, gebrochen, kaputt… tropft das Blut aus meinem Herzen, lässt mich fühlen, weinen und vielleicht auch sterben. Inmitten des Chaos und des Schutts.
Tropf, Tropf, Tropf… Klafft die Wunde in mir, die niemand sieht. Und der Schmerz, der an mir zieht. Seid endlich still, lasst mich in Ruh! Schreie ich all den dunklen Gedanken zu. Doch sie wollen nicht hören, lassen sich von meiner Angst, nicht stören.
Ich bin gefangen in dem Moment…Mit dem Dolch im Herz verzweifle ich an dem tiefen Schmerz. Und habe das Gefühl, dass mich niemand kennt.
Einsam und allein schau’ ich dir hinterher. Mit MEINEM Blut an DEINEN Händen bannst du dir DEINEN Weg und immer wieder merke ich, Glück…Ja, Glück, das ist ein Privileg. Und dich…dich zu verlieren, ist unheimlich schwer.
Ich schenkte dir mein gesundes Herz, voller Liebe und ohne Verstand, doch nun hast du die Freude und das Glück aus meinem Leben verbannt.
Ich bin kaputt. Zerbrochen an der Vergangenheit. Den einzelnen, spitz und scharfkantigen Erfahrungen meiner Zeit. Und nun ist dort nur noch die rubinrot tropfende Wunde inmitten des Chaos und des Schutts.
# Verloren, gebrochen, kaputt…
Tropf…Tropf…Tropf… Das warme Blut rinnt an dem Dolch hinab und färbt die einst farbenfrohen Scherben, die einmal ein gesundes und glückliches Herz aus Kristall bildeten, rubinrot. Sie bohren sich Stück für Stück tiefer in den einst geschützten Kern, und zerstören diesen langsam. Die Rose, mit den wundervollen blau-weißen Blütenblättern, welche immer größer wurde, sobald man sich freute, lässt nun erschöpft ihren Kopf hängen, während sich der Dolch und die Scherben weiter in das zerbrechliche Innere hineinbohren. Die Blütenblätter hängen trostlos an ihr herab und lassen ihre Schönheit hinter der tiefen Verletzung kaum noch erahnen. Verletzungen, die man von außen kaum bis gar nicht sieht, während sie einen von innen heraus zerstören…
Und immer wieder frage ich mich, was an mir anders ist, möglicherweise falsch? Warum gerade ich einfach nicht in diese Welt hineinpasse, in der doch irgendwie jeder seinen Platz findet. Nur ich… Ich scheine so kaputt zu sein, dass ich weder weiß, wie ich in dieser Flut einen Rettungsanker werfen kann, noch wo das nächste Ufer überhaupt liegt. Wie findet man aus diesem Sturm, der einem die Sicht vollständig nimmt und mich in ein Chaos zieht, heraus? Während mein Schiff unnachgiebig damit beschäftigt ist, dem wütenden Meer mit seinen meterhohen Wellen standzuhalten. Wo verdammt sind die anderen Schiffe, die man sonst immer am Horizont sieht? Wo sind die bunten Flaggen, die mir immer zeigten, dass ich nicht allein bin? Das Meer kann sie nicht alle verschlungen haben. Es sind einfach zu viele, um jedes einzelne von ihnen zu Fall zu bringen. Wo ist meine Hoffnung in dieser Dunkelheit, die selbst die hellsten Sterne verschluckt? Und wieder ist dort die Stimme in meinem Kopf: Verloren, gebrochen, kaputt…
© Celine-Michelle Kammer 2024-08-18