Vertrauen oder Angst

2019.

Ein Jahr, das sich eigentlich gar nicht in Worte fassen lässt. Deshalb auch nur ein paar Gedankenfetzen dazu, weil ich für das Meiste, das passiert ist, ohnehin keine passenden Worte finden kann.

Mitnichten hatte ich noch nie so ein herausforderndes Jahr erlebt. Und gleichzeitig ein so lehrreiches, lohnendes, außergewöhnliches, befreiendes.

Hermann Hesse hat einmal gesagt, dass man vor nichts und niemandem Angst haben müsse- sobald man vor etwas oder jemanden Angst habe, habe das, der oder die Macht über einen selbst.

Freiheit beginnt da, wo die Angst endet.

Astrid Lindgren hat einmal gesagt: “Freiheit bedeutet, dass man nicht immer alles so machen muss wie andere.”

Der höchste Grad an Freiheit ist dann erreicht, wenn es dich nicht mehr kümmert, was andere denken.

Das ist das, was mich 2019 gelehrt hat- und das ganze vergangene Jahrzehnt überhaupt. Dass ich mein Leben leben darf, soll, muss.

Ich bin nicht hier, um anderen zu gefallen. Will man (zu) oft, wollte ich zu oft und bringt keinem was- am allerwenigsten mir selbst.

Ich bin hier, um mir zu gefallen. Meinen Platz zu finden und einzunehmen. Den hat jede und jeder von uns. Manchmal dauert die Suche etwas länger, und manchmal beginnt die Suche wieder von vorne, weil die Station noch lange nicht die letzte ist- weil noch etwas Größeres auf einen wartet. Das ist oft schmerzhaft, meistens mit viel Aufwand verbunden, nie einfach und immer notwendig.

Eine Dekade geht zu Ende, eine neue beginnt. Und es ist gut so, manche Zyklen dürfen und müssen ein Ende finden. Dabei hilft uns das Leben. Manchmal ganz leise, manchmal sehr eindrucksvoll, manchmal sogar auf gewaltige Art und Weise. Je nachdem, ob man die Angst beiseite lässt und Vertrauen hat. Ins Leben. In sich selbst. Es gibt nur Vertrauen oder Angst. Und beides beginnt im Kopf. Was willst du füttern? Das Vertrauen oder die Angst?

Diese Worte begleiten mich. Die ganze Zeit, seit ich sie das erste Mal gelesen habe. Und das werden sie wohl auch noch länger. Und vielleicht begleiten sie auch den einen oder die andere, wenn sie jetzt gelesen werden. Vielleicht geben sie jemandem so viel Mut, das eigene Leben zu leben, die eigene Geschichte zu schreiben, wie sie es bei mir tun. Kleiner Spoiler: Aufs Vertrauen zu setzen bringt von allem einfach mehr.

Dazu braucht es Menschen, die einen vertrauen lassen. Ich habe solche Menschen in meinem Leben, in die ich zu jeder Zeit Vertrauen haben darf, die in den dunkelsten Momenten bei mir sind und meine hellsten Momente noch heller strahlen lassen. Danke- im Leben ist nichts selbstverständlich, am allerwenigsten das Leben selbst. Und dennoch dürfen wir darauf vertrauen, dass uns genau dieses Leben, das wir gerade leben und das gelebt werden will, uns mit genau den Sachen, Dingen, Menschen, Momenten beschenkt, die wir uns erhoffen, wünschen und manchmal einfach brauchen.