by Zaphira
Da ich bei meinem ersten Kind eine Traumschwangerschaft und Traumgeburt hatte (keine Schmerzen, Beschwerden, …), wollte ich auch die andere Seite erfahren. Bei meinem zweiten Baby wollte ich wissen, wie es ist, eine „normale“ Schwangerschaft und Geburt zu erleben. Da habe ich mich wohl zu stark hinausgewagt. Denn ich habe nicht einfach das Übliche erlebt, sondern noch um einiges darauf bekommen. Es gibt auch eine Bezeichnung für so eine Schwangerschaft. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern und online finde ich sie nicht. Es kommt so selten vor, dass viele Ärzte keine Ahnung davon haben. Damals habe ich nach langem Recherchieren einen Beitrag gefunden, der ziemlich gut beschrieben hat, wie es mir ging. Bis zu diesem Zeitpunkt war es mein schlimmstes Erlebnis. Ich hatte bis zur Geburt an extremer Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Nicht nur eine gewisse Zeit, sondern Tag und Nacht, jeden Tag, von Beginn bis Ende der Schwangerschaft. Selbst Wasser konnte ich nicht bei mir behalten. Dadurch ging es mir natürlich auch sehr schlecht. Die Gerüche und das Unwissen „aller“ Mitmenschen machte es noch schwieriger. Ich konnte es nicht mehr hören, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist. Ich habe auch alles mir mögliche getan, um meine Aufgaben zu erfüllen. Was nicht einfach ist, wenn da jemand mit einer Wurstsemmel neben dir steht und mit dir redet. Ich musste mich so stark konzentrieren, um nicht sofort zum Kotzen anzufangen. Es hat mir sehr viel abverlangt und nur durch meine Konzentration und innerliche Arbeit konnte ich es teilweise in den Griff bekommen. Dennoch war es eine schreckliche Zeit. Nicht nur diese beiden Beschwerden hatte ich zu überwinden. Auch körperliche Schmerzen hatte ich extrem. Manchmal dachte ich, mein Bauch würde von innen heraus zerreißen. Und es kamen Gedanken, die nicht meine waren. Es war schrecklich, Suizidgedanken zu haben. Ich bin ein Mensch, der überhaupt nicht an so etwas denkt. Doch diese Gedanken kamen nicht von mir. Und da die Kontrolle zu behalten oder wiederzubekommen, war sehr schwer. Jeder Tag war eine Qual. Nur eine Art Meditation, bei der ich an mein Baby dachte, konnte mir helfen, diese Zeit zu überstehen. Ich wusste, am Ende dieser Qualen erhalte ich das wunderschönste und wertvollste Geschenk. Ich zählte die Wochen und dann die Tage bis ich endlich wieder befreit sein würde von diesem „Dämon“. Dann kam die Geburt. Auch sie war Horror. Diese Schmerzen kann ich nicht beschreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich eine „normale“ Geburt so anfühlt. Ich war sehr schmerzresistent. Wenn ich also von Schmerzen spreche, dann ist das schon extrem heftig. So oft dachte ich während dieser Monate, dass ich vielleicht sterben werde. Zum Glück hat alles aufgehört als mein Baby da war. Tja, bei meinem dritten Kind dachte ich, noch schlimmer geht es doch sicher nicht. Das war mein Fehler. Ich wurde eines Besseren belehrt. Jetzt ist alles überstanden und meine Kinder sind unglaublich.
© Zaphira 2021-08-15