Es ist nie zu spät für ein Hobby!
Natürlich hat sich die Art des Hobbys im Laufe der Lebensjahre geändert. Bei den Jüngeren ist die Lieblingsfreizeitbeschäftigung sehr oft mit körperlicher Bewegung verbunden. Das ändert sich aber im Laufe des Älterwerdens. Radfahren, Wintersport, Schwimmen, Kraftsport, Bergsteigen, Laufen und vieles andere, nimmt an Dauer und Intensität ab. Für manche, die sehr leistungsorientiert sind, macht es auch immer weniger Spaß, dass die Erfolge ausbleiben. Statt sich dauernd zu frustrieren, ist es an der Zeit, sich langsam um andere Hobbys umzuschauen. Hobbys wirken unabhängig von Alter und den Geldmitteln. Es sind Tätigkeiten in der Freizeit, die man besonders gern, freiwillig und regelmäßig ausübt. Manchmal artet es sogar zu einer Sucht aus.
Viele Studien haben ergeben, dass Aktivitäten, die den Ausübenden Spaß machen, die Gesundheit stark beeinflussen. Sie dienen dem Ausgleich und dem Stressabbau, machen glücklicher und zufriedener. Sie fördern auch in späteren Jahren die motorischen und kognitiven Fähigkeiten. Studien zeigen, dass Depressionen oft hintan gehalten werden können. Österreich, Schweiz, Dänemark und Deutschland sind besonders Hobbyfreudig, im Gegensatz zu manchen anderen Ländern.
Und wie kommt man zum passenden Hobby?
Bei der Suche ist es sinnvoll, sich (vielleicht durch alte Fotos) an die Ressourcen früherer Lebensjahre zu erinnern. Durch die Verpflichtungen und Aufgaben der mittleren Jahre ist sehr oft versandet, was damals Spaß machte. Es ist wirklich beglückend jetzt Zeit zu haben, endlich wieder das Lieblingsinstrument zu spielen, in einen Chor oder in eine Laientheatergruppe einzutreten. Handarbeiten, tischlern, Modelle zu bauen, malen, sich dem Garten mehr zu widmen, eine Kartenrunde zu gründen oder unendlich vieles andere. Oft bedrückt es einen älteren Menschen, mitansehen zu müssen, wie Augen, Ohren und Kraft langsam nachlassen. Aber auch in diesen Fällen, kann man oftmals auf ungeahnte Freuden draufkommen.
Auch ich war sehr traurig, wie sich langsam manche Tätigkeiten krankheitsbedingt verabschiedeten. Zuerst spürte ich den Verlust. Erst langsam lernte ich umzudenken und mich anderen Gebieten zuzuwenden. Unter anderem wurden schreiben und Chorsingen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Oder fast zur Sucht?
© Ulrike Sammer 2024-03-24