Wege trennen sich

Wir lachen. Dies ist der letzte Nachmittag, an dem wir alle zusammen etwas machen, denn einige unserer tollen Truppe werden uns Ende Semester verlassen müssen. Doch nun startet die Prüfungsphase und viele werden uns auch jetzt schon verlassen. Wir sorgen dafür, dass dieser Nachmittag nocheinmal richtig fröhlich und toll wird. Wir spielen, wir lachen und sind einfach wir. Wir stossen sogar auf die tolle Zeit an. Alle reden miteinander und schwelgen in Erinnerungen oder machen das Beste aus der Zeit, die wir noch zusammen haben. Ich mische mich unter die Leute. Doch eigentlich gibt es in dem ganzen Haufen nur eine Person, mit der ich gerade gerne reden möchte. Auch sie wird gehen müssen. Ich konnte mit ihr nie wirklich eine Bindung aufbauen, da wir kaum geredet haben. Doch nun wünsche ich mir, ich hätte sie in der Zeit, die ich hatte, wirklich kennengelernt. Sie ist Autorin und weiss nicht, dass ich Kurzgeschichten schreibe. Wir unterhalten uns eine ganze weile. Ich lenke das Gespräch in Richtung Geschichten schreiben und erzähle ihr von meinem kleinen Hobby. Sie ist etwas überrascht. Ich nehme an, sie hielt mich nicht unbedingt für die Art Mensch, die gerne schreibt. Sie fragt mich, ob sie mal etwas von mir lesen kann und ich verspreche ihr, ihr mal eine Geschichte zu schicken, wenn sie mir verrät, wenn sie ihr neustes Buch veröffentlicht hat.

Wir reden noch eine ganze Weile. Auch andere klinken sich in unser Gespräch mit ein und wir haben eine fröhliche und schöne Zeit miteinander. Doch wie alles im Leben kommt auch dieser Nachmittag zu einem Ende und die Wege trennen sich. Es gibt eine riesen Verabschiedung. Auch wenn wir alles wissen, dass dies nicht das letzte Mal ist, dass wir uns sehen, so ist es doch das letzte Mal, dass wir in dieser Zusammenstellung etwas gemeinsam machen.

Der Abschied fällt vielen schwer. Doch so ist das Leben nun einmal. Wege kreuzen sich unzählige Male im Leben, aber nicht alle und alle Wege trennen sich nun mal eines Tages. Ich bleibe von dem vielen Verabschieden ungerührt.

Und nun sitze ich einige Stunden später vor meinem Computer und schreibe unter Tränen diese Geschichte.