by Ara Dou
Es kommt nicht so oft vor, dass es übermäßig regnet, wenn ich gerade über die Autobahn fahren muss. Aber es kam doch ein-, zweimal so stark vor, dass ich daran gezweifelt habe, unbeschadet nach Hause zu kommen.
Das eine Mal war ich noch Fahranfängerin. Ich hatte großen Respekt vor so viel Regen. Die Autobahn war quasi ein Teich geworden. Auf der Straße stand nur noch so das Wasser. Gesehen hat man auch nicht mehr viel vor lauter Regen. Alles war grau und kalt. Ich bin nur noch ganz langsam mit dem Auto über die Autobahn gekrochen. Fahre ich noch Auto oder steuer ich schon ein Boot. Stechen wir in See. Bezwingen wir die mächtigen Wellen der Autobahn. Aber es gab trotzdem noch vereinzelt Autos die recht zügig, fast schnell an uns vorbeigefahren sind. Speedboats sozusagen. Die müssen definitiv viel besser sehen können als ich. Und das Aquaplaning am Auto ausgestellt haben. Echte Kapitäne eben auf hoher See. Scherz beiseite. Solange man niemand anderen in Gefahr bringt, ist alles gut. Aber Sicherheit sollte immer vor Schnelligkeit gehen.
Jahre später war es wieder so weit. Starker Regen ohne Ende auf der Autobahn. Mein Mann und der Kleine waren hinten im Auto tief und fest am Schlafen. Ich bin wieder mal ganz langsam gefahren, damit ja nichts passieren kann. Kostbare Fracht im Auto. Muss man gut beschützen. Natürlich gab es wieder etliche, die vorbeigerast sind, als würde bei denen die Sonne scheinen und kein Tropfen Regen fallen.
Nun gut. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist etwas ganz anders.
Etwas Lustiges.
Unterhaltsames.
Regen-fantastisches.
Auf der gleichen Strecke war ein Oldtimer unterwegs. Der hatte kein Dach. Also nicht mal so eins zum auf und zuklappen, sondern einfach komplett oben offen. Wir erinnern uns: Es schüttet wie aus Eimern. Alles grau. Alles nass. Und drinnen im Auto saßen zwei tapfere Leute. Im Kampf gegen den Starkregen. Aber bestens ausgerüstet. Beide hatten sie riesige Regenponchos an. Auf dem Kopf noch zusätzlich große Hüte. So fuhren sie durch den Regen.
Niemals aufgeben.
Immer weiterfahren.
Bloß wie sieht es im Auto aus?
Füllt es sich langsam mit Wasser?
Wie viel Wasser kann sich in so einem Auto sammeln?
Nimmt das Auto dabei keinen Schaden?
Wenn man die Türen dann öffnet, kommt da ein Schwall Wasser raus?
Wie lange braucht so ein Auto bis es wieder trocken ist?
Fragen über Fragen, auf die ich nie eine Antwort bekommen werde.
Hoffentlich sind die beiden gut an ihr Ziel angekommen.
Trocken waren sie sicherlich nicht mehr.
© Ara Dou 2023-09-08