by fortuna
Es ist wahrlich eine besondere Geschichte! Die Geschichte der Frau Anna Elisabeth Barbara Kainhofer.
Sie wohnt in einer entzückenden Wohnung im Erdgeschoss mit kleiner Terrasse. Die Wohnung ist äußerst liebe- und geschmackvoll eingerichtet, mit ganz viel Liebe zum Detail. Wir nehmen Platz in der gemütlichen Essecke und lustig plaudert sie drauflos. Wie gerne sie hier lebt, wie gut es ihr gefällt, wie abwechslungsreich sie ihr Leben gestalten kann, trotz eingeschränkter Beweglichkeit. Und doch, alles war nicht so lustig in ihrem Leben. Aber schön der Reihe nach!
Ihr Vater war schon zehn Jahre sehr stark sehbehindert und pflegte seine Frau zu Hause. Als ihre Mutter nach einem Krankenhausaufenthalt nicht mehr zurück in die gemeinsame Wohnung konnte, stand sie vor der Situation für beide Elternteile eine passende Bleibe zu finden. Da die Mutter ja pflegebedürftig war, musste es für sie ein Pflegeplatz sein. Ein Haus der Gemeinde Wien kam nicht infrage, da weder Vater noch Mutter dort angemeldet waren. Und die Zeit drängte. Also klapperte Frau Kainhofer mehrere private Heime – aber mit wenig Erfolg – ab. Entweder waren sie zu teuer oder einfach ungeeignet wegen der Lage des Hauses oder die Ausstattung der Wohn- und Pflegeplätze entsprachen nicht den Anforderungen. Irgendwie hatte sie dann doch Glück und stieß auf ein Haus, welches leistbar war und mit einem Pflegeplatz für die Mutter und einer kleinen Wohnung im Bereich “Betreutes Wohnen” für den schon fast blinden Vater aufwarten konnte.
In Windeseile wurde die Wohnung für den Vater eingerichtet, und der Umzug konnte stattfinden. Die Mutter starb leider schon nach fünf Tagen auf der Pflegestation. Ihr Vater verbrachte noch drei Jahre in diesem Haus, bis auch er (neunzigjährig) verstarb.
Frau Kainhofer war bei seinem Tod 64 Jahre und machte sich natürlich Gedanken über ihre Zeit im Alter. Sie wollte ihrer Tochter diesem Stress nicht aussetzen, den sie vor Jahren mit der Unterbringung ihrer Eltern hatte. Also was lag da näher, als sich in jenem Haus anzumelden, welches sie kannte? In dem Haus, in dem ihre Eltern lebten und verstarben.
Seit ihrem 75. Lebensjahr wohnt sie nun hier im Schlosspark Fortuna.
Eine ebenso nicht alltägliche Geschichte hörte ich bei Familie Alte.
Die Schwester von Herrn Alte (Melanie Wein) war eine der Ersten, die hier im Haus vor 20 Jahren einzog. Ein paar Jahre später auch das Ehepaar selber. Alle drei wussten die Annehmlichkeiten des Hauses immer zu schätzen. Aufgrund der Pflegebedürftigkeit von Frau Wein lebt diese nun schon fünf Jahre nicht mehr in ihrem Appartement, sondern auf der Bettenstation. Eine wunderbare Lösung für alle Beteiligten. Die alte Dame ist rundherum zufrieden. Ihre Angehörigen können sie jederzeit besuchen und sind außerdem voll des Lobes für die Betreuung, die ihrer Schwester (und Schwägerin) seit Jahren auf der Pflegestation zuteilwird.
Hermi Berger
“NICHT IMMER MUSS DIE LETZTE HÜRDE DIE SCHWERSTE SEIN!” HB
© fortuna 2023-03-11