by July Paul
Die Abenteuer von Simba & Spoty
Nach ungefĂ€hr achtstĂŒndiger Fahrt – erreichen wir unser Urlaubsdomizil. Den idyllisch gelegenen GrĂŒnanger-Bergbauernhof, hoch ĂŒber dem Wörthersee. Ein ziemlich struppig und zotteliger, grau-brauner Hirtenhund-Mischling, liegt faul vor der EingangstĂŒr und denkt gar nicht daran, unserer Ankunft nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Erst als wir beide krĂ€ftig bellend aus dem Auto springen, öffnet der jetzt doch zu Leben gewordene FuĂabstreifer seine verschlafenen Augen und wackelt auf uns zu.
âServas Punkties!â ruft er uns entgegen. âWos laftân?â Wir drehen uns um und schauen nach links und rechts, bis wir kapieren, dass der Zottel-Zombie tatsĂ€chlich uns meint. âHat man euch beiden Touris fĂŒr einen Heimatfilm so gâschminkt oder san de plĂŒschigen Black and White-Overalls in den Foxel-Discos bei euch daheim gerade angesagt?â fragt uns der vorlaute Langhaar-Fuzzi. âWir sind Dalmatiner, du Hochland-Flohtaxi und der, der gerade neben mir steht und dir jetzt gleich charmant, seine strahlenden Hochleistungs-Beisserchen zeigt, ist Spoty, mein Bruder. Ich nenn ihn auch Spotyguard, wenn du verstehst was ich meine…! Ich bin Simsa-la-bimba, du kannst aber Simba zu mir sagen und darfst dich jetzt rĂŒhren und verschwinden.â âNa herst! Ihr seidâs ma ja vielleicht zwoa obgâfahrene Filmstars. Spielt ihr vielleicht in dem neuen Western, âAcht Pfoten fĂŒr ein Hallelujaâ mit? Der soll ja unten am Lago di Wörther mit dem Urenkel von Lassie gedreht werden. âOK! Jetzt ist aber Schluss mit dem Small-Bell.â Ich glaube, wir drei werden uns bestimmt gut verstehenâ, sage ich. âZottibĂ€r, wie heiĂt du eigentlich? Haare Krishna?â âNa! Sokrates.â âJa, Sakrati, kann i da nur sagen” und kratz mich mit der hinteren Pfote am Ohr. âRespekt! Was fĂŒr ein authentischer Name fĂŒr die Gegend.” âDann sind wir ja sozusagen die drei S. Wir können unsere Gang ja S3 nennen” wirft Spoty ein. âDumpfbacke! Schauen wir wie eine S-Bahn aus?â kontere ich. WĂ€hrend wir drei noch eine ganze Weile gemeinsam vor der TĂŒr herumhĂ€ngen und ĂŒber die schlechten Stunts der letzten Kommissar Rex-Staffel lĂ€stern, ist es schon dunkel geworden.
Am nĂ€chsten Morgen werden wir mit einem ungewöhnlichen Sound geweckt. Kiiiikeeerriiii. Spoty fetzt sofort ans Fenster und hĂ€lt Ausschau. â Welche durchgeknallte WC-Ente jodelt da mitten in der Nacht? Ich brauch meinen Schönheitsschlaf! Was is’n das fĂŒr’n Freak, dieser bunte Vogel? Hast du so was schon mal gesehen? Der Alm-Papagei hat sich sein brasilianisches Karneval-Trikot bestimmt von Kakadu Chanell schneidern lassen.â Kiiiiikeeerriiiii. âJetzt reichtâs aberâ sagen wir beide Unisono und fegen mit Karacho die Holztreppe hinunter, um uns den Störenfried vorzunehmen. Als uns vor der HaustĂŒre bereits unser Herrchen, mit zwei Leinen in der Hand wartend empfĂ€ngt, und meint. âKommt Jungs, Gassi.â âDer Faschingsadler hat aber jetzt noch mal GlĂŒck gehabtâ meint Spoty. âMann sieht sich …!â
© July Paul 2021-05-07