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#humor#augenzwinkern#mannfrau

Penisneid.

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Penisneid. | story.one

Ja. Ich gebe zu, ich habe ihn hin und wieder. Und nein, nicht in der ursprünglichen Meinung des Wortes, welches Sigmund Freud zur unserer Freud für uns hinterlassen hat.

Ich forsche ja, wie er es getan hat, auch – aber insgeheim – in den unergründlichen Gründen und Tiefen der menschlichen Seele. Erstens um die meine auf Vorderfrau zu bringen, nicht schlapp machen beim schlapp machen, sondern sich dann wieder dehnen und strecken und weitermachen. Oder andersmachen. Zweitens, weil mich Freunde durchaus mittlerweile konsultieren, ob all der Lebensweisheiten, die ich ungehemmt von mir werfe, um darin die für sich selbst heraus pflücken zu können, im Falle des Falles. Und drittens, weil das Zusammenspiel unserer Software und Hardware ein immer überraschend vielseitiges Thema ist.

Und meine eigenen Forschungen hätten ergeben, dass das Wort eher unter Männern Sinn ergibt. Wenn sich einer nicht gerecht ausgestattet fühlt, und ein anderer, den er schon deswegen nicht leiden kann, einfach so, von der Natur, ungefragt, eine andere Quantität des gleichen erhalten hat.

Weshalb nun ich selbst Penisneid habe? Ja, das ist auch rasch erklärt und dann auch logisch und nachvollziehbar, denke ich. Und im letzten Jahr eigentlich irrelevant. Mein eigener persönlicher Penisneid war während all der Lockdowns vergessen und unnötig.

Waren doch Lokale und Veranstaltungen geschlossen. Auch für ihn.

Ich habe den nämlich vor (öffentlichen) Toiletten. Weil sich einerseits vor Damentoiletten Warteschlangen wie beim Kassenarzt bilden. Und Männer erstens wahrscheinlich eine größere Blase und zweitens dann viel weniger Arbeit haben, weil sie weniger ausziehen müssen. Nur den Reißverschluss vor ihrem externen Speicher aufziehen, reingreifen, rausholen und Ahhhhhhh.

Das Wort „Zielen“ habe ich hier nicht von ungefähr vergessen, beim Reingreifen und Rausholen machen sie schon die Augen zu, um sich aufs Ahhhhhhhh vorzubereiten, glaube ich. Und somit ist der Treffpunkt mit dem Porzellan dem Zufall überlassen.

Da habe ich ihn also. Weil ich dann gerade in so einer Warteschlange vor dem Klo klemme. Und keine Wahl habe, da die Blase um ihre Entlastung bettelt. Habe ich die positive Antwort auf ihren Hilferuf dennoch verdrängt, verschoben oder verweigert, dann kann der Penisneid auf der Straße auf sich aufmerksam machen. Eine ohnehin volle Blase wird durch das Gehen nicht gerade entspannter. Die Bewegung veranlasst, dass diese dann rundherum kleine Schubser vom Restkörper bekommt, eben durch die Bewegung ausgelöst, und die Geplagte schreit dann nach oben: Sag mal, spinnst Du?!

Und dann ist er sehr groß, der Neid um dieses Stück Gartenschlauch, mithilfe dessen man völlig angezogen bleibend, mit dem Rücken zur Restwelt und dem Vorderteil zu einem Baum oder zwischen parkenden Autos stehend, sich sein tiefes, wunderbares und befreiendes Ahhhhhhhh holen kann.

Foto: Ausstellungsansicht “Männerlandschaften”, 2006, Künstlerhaus, Wien

© Eva Hradil 2021-05-12

AlltagskomikLOCKdown - 4.(0) Klappe

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