skip to main content

Glückstreffer

  • 86
Glückstreffer | story.one

Sie stand auf der Terrasse, nahm eine Zigarette in den Mund und wollte sie gerade anzünden, doch der Feuerstein sprühte keine Funken mehr. Reflexartig schüttelte sie das Dupont Slim 7 und versuchte es erneut.

„Darf ich?“, fragte eine Herrenstimme mit einem Feuerzeug.

Sie hielt ihre rechte Hand vor die Flamme und nachdem sie ihren Glimmstängel angezündet hatte, blickte sie amüsiert auf das Feuerzeug, woraufhin er sich äußerte: „Es ist eine Dupont Limited Edition namens From Paris with love und zeigt die Haussmann Architektur. Waren Sie schon einmal in Paris?“

„Nur mal kurz beruflich, ohne viel von der Stadt zu sehen“, erwiderte sie ihm.

„Da haben Sie aber etwas verpasst. Wie unhöflich von mir, Jeff Carlson von Philip Morris.“

„Erfreut Jeff, mein Name ist Jane und wenn ich gewusst hätte, dass ich Ihnen heute Abend begegne, dann hätte ich selbstverständlich Marlboro geraucht.“

„Ach, Sie sind witzig“ sagte er lachend und blickte auf ihre Zigarette. „Wobei Ihre Lucky Strike vom Mitbewerb wohl heute ein Glückstreffer für mich ist. Darf ich Ihnen vielleicht ein Glas Champagner bringen?“

„Sehr gerne“ retournierte sie ihm.

Er kam kurze Zeit wieder mit zwei Gläsern Dom Perignon in der Hand und stieß mit ihr auf den Abend an. Sie hielt ihn bei Laune und lauschte interessiert seinen Geschichten. Als es knapp vor 23Uhr war, eröffnete sie ihn, dass sie sich nun verabschieden müsste.

„Nein Jane, das können Sie nicht tun. Der Abend ist doch noch jung und wer weiß, wann wir uns wiedersehen“!

„Jeff, Sie müssen sich doch sicher um einige Gäste hier kümmern.“

„Ach, die sehe ich doch regelmäßig bei irgendeiner Cocktailparty oder einem Event. Ich würde mich viel lieber mit Ihnen unterhalten“ eröffnete er ihr.

„Wissen Sie was, ich nächtige hier im Hotel und für einen kleiner Schlummerdrink finde ich natürlich immer Zeit. Aber ich würde gerne eine andere Atmosphäre um mich haben.“

„Jane, ich habe hier im Hotel eine riesige Suite mit einer großartigen Terrasse. Ich würde mich freuen, wenn wir die Aussicht von oben zusammen genießen könnten.“

„Das hört sich verlockend an, aber ich habe gerne Diskretion.“

„Kein Problem. Hier ist meine Zimmerkarte. Sie können die Party hier verlassen und ich komme ich 20 Minuten unauffällig nach.“

„Danke Jeff für Ihr Verständnis und Vertrauen. Dann erwarte ich Sie in Ihrer Suite.“

Ca. 20 Minuten später klopfte er sanft an der Türe, welche nur angelehnt war und sich öffnete. Er trat ein, sah Jane auf der Terrasse eine Zigarette rauchen und entnahm dem Kühlschrank eine Flasche Dom Perignon, mit welcher er nach draußen ging.

Als er 1h später eine weitere Flasche holte, kippte Jane das gemörserte Diazepam in sein Glas, dessen Wirkung nicht lange aus sich warten ließ.

„Ich glaube ich bin ein bisschen betrunken“, lachte er als er sich schwankend erhob. Jane stand auf und ging mit ihm zum Geländer, wo er sich leicht festhielt. Sie hielt ihm seinem Glas entgegen und als er es annehmen wollte, gab sie ihm einen Ruck und sagte „Lucky Strike“

© Sylvia Eugenie Huber 2022-02-22

Kommentare

Gehöre zu den Ersten, die die Geschichte kommentieren

Jede*r Autor*in freut sich über Feedback! Registriere dich kostenlos,
um einen Kommentar zu hinterlassen.