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#perversion#exhibitionismus#dickpic

Übergriffigkeit

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Übergriffigkeit | story.one

Es passierte bereits ein paar Mal, dass ich in Foren wie Facebook, Instagram, aber auch Willhaben und sogar Xing von wildfremden Männern angeschrieben wurde und uneingeladen als auch unaufgefordert deren erigierten Penis zugeschickt bekommen habe.

Als ich mich einmal in Facebook fragend an meine „friends“ wandte, erfuhr ich auch von anderen Frauen, dass ihnen jenes bereits widerfahren war. Man soll nicht zurückschreiben, es ignorieren und löschen und im Falle von besonderer Penetranz die Polizei aufsuchen und Anzeige erstatten, wird geraten.

Warum lässt man fremden Frauen, deren Aussehen teilweise, wie zum Beispiel in Willhaben, nicht einmal bekannt ist, so etwas zukommen? Es gibt doch heutzutage für fast wirklich alles Plattformen für Gleichgesinnte.

Die Digitalisierung und zunehmende Anonymität nehmen anscheinend (vorwiegend) Mann jegliche Hemmungen. Unbekannte Frauen zu beglücken, dürfte wohl einen zusätzlichen Kick bringen, den man bei erwähnten Plattformen offensichtlich nicht erhält. Früher gab es schon immer wieder Exhibitionisten, die das Entblößen ihrer Geschlechtsteile zur Stimulation benutzten.

Nach der ICD-10 der WHO fällt Exhibitionismus übrigens unter Kapitel V „Psychische und Verhaltensstörungen“, konkret F65 „Störungen der Sexualpräferenz“, Punkt 2. Die Definition besagt: „Die wiederkehrende oder anhaltende Neigung, die eigenen Genitalien vor meist gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit zu entblößen, ohne zu einem näheren Kontakt aufzufordern oder diesen zu wünschen. Meist wird das Zeigen von sexueller Erregung begleitet und im Allgemeinen kommt es zu nachfolgender Masturbation.“

Interessant ist, dass nicht unbedingt „aufreizende“ Bilder der Grund für derlei Aktionen zu sein scheinen. Eine Bekannte von mir ist beispielsweise Künstlerin und postet immer nur ihre Kunstwerke. Wenn man mal von ihr ein Bild sieht, dann in Jeans und T-Shirt. Trotzdem wurde sie ebenfalls mehrfach mit Penisbildern belästigt.

Ich wünsche mir oftmals die alten, langweiligen Zeiten zurück, wo „normal“ weder ein Schimpfwort noch ein Zeichen von Langeweile war.

© Sylvia Eugenie Huber 2022-01-09

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