Feuer und Jahreszeiten: Schweißnass

Leonie von Hartmann

by Leonie von Hartmann

Story

Feuer bei Schnee. Feuer bei Regen. Und was ist mit Feuer im Hochsommer?

Hier passt alles zusammen, so könnte man meinen. Stimmt auch. Und das bringt ganz neue Komplikationen hervor. 

Plötzlich rinnt der Schweiß und während das bei einigen Tools ganz egal ist, rutschen andere auf einmal dank Silikonummantelung vom Körper ab und werden dabei zu feurig-gefährlichen Geschossen, die mit Karacho mitten in der Bewegung abrutschen und ins Publikum fliegen.

Bei Wind und trockenem Klima erhöht sich außerdem das Risiko von Funken, die Dinge entzünden könnten. Und spielt man im Sommer am Strand, so hat man plötzlich mit Sand und Rost zu kämpfen.

Auch die aktuelle Waldbrandstufe ist etwas, was die meisten Menschen nicht im alltäglichen Leben beobachten. Wie auch beim Regenradar wissen wir Feuerspieler:innen meist  jedoch ganz genau wo, wann wie wir spielen können, ohne dabei Natur und Mensch zu gefährden.

Zugegeben – es gibt auch unter uns Besserwisser:innen, die eigentlich keine Ahnung haben und die Mensch und Natur auch weniger zu interessieren scheint, als ein spaßiger Abend.

Trotzdem war ich schon so einiges Mal beindruckt, wie die meisten Feuerspieler:innen jeder Diskussion mit ausgebildeten Feuerwehrmenschen argumentativ standhalten können. Wer mit Feuer spielt, muss eben Bescheid wissen.

Die Naturverbundenheit, die viele von uns teilen, kommt da ganz automatisch. Und Waldbrandstufen zu kennen gehört zum Feuerspiel ebenso, wie das Wissen um erste Hilfe bei Brandverletzungen, eine gute Brandsalbe und eine Löschdecke.

So ist das mit dem Feuer in den verschiedenen Jahreszeiten.

Von schweißtropfenden Abenden zu abgefrorenen Zehen und einem inneren Regenradar – Feuer bringt uns Feuerspieler:innen der Natur und ihren Einflüssen näher. Wer gern Lagerfeuer macht, kennt das Ganze. Wer das Lagerfeuer regelmäßig um den Körper jongliert, der kennt das noch besser.

Sich mit dem Wetter, mit Temperaturen und Co. nicht zu beschäftigen ist bei einer Tätigkeit, die (fast) nur draußen stattfinden kann, einfach nicht möglich. Und irgendwie macht das das Ganze ja auch so schön: mit der Natur, um die Natur herum, in der Natur und begeistert von den unterschiedlichen Einflüssen. Feuer im Schnee, Feuer in der Sonne, Feuer im Regen. Arsch-kalt, gegensätzlich oder heiß, nass und rutschig.

Klingt anstrengend? Und doch hatte ich schon einmalige und unvergessliche Erlebnisse in allen diesen Konditionen, die ich niemals missen möchte. Feuer ist eben magisch. Egal in welcher Jahreszeit.

© Leonie von Hartmann 2023-08-01

Genres
Novels & Stories, Biographies
Moods
Funny, Informative