Der Himmel war grau. In der Ferne erhoben sich Ruinen wie stumme Zeugen einer einst lebendigen Welt. Vater und Sohn saßen in einer verlassenen Scheune, das Knacken des Feuers war das einzige Geräusch in der stillen Umgebung. Der Junge, schaute zu seinem Vater auf, seine Augen voller Fragen, die er nicht länger zurückhalten konnte.
„Papa, wie ist das alles passiert? Wie ist die Welt so geworden?“ fragte der Junge schließlich, seine Stimme leise, voller Unverständnis.
Der Vater seufzte und rieb sich die Schläfen, als ob er die Last der Vergangenheit spüren könnte. „Es war nicht eine einzige Sache, die alles zerstört hat, sondern viele kleine Dinge, die sich über die Jahre angesammelt haben,“ begann er. „Die Menschen haben immer weniger miteinander geredet und immer mehr gegeneinander gekämpft. Es gab die großen Mächte – Westen gegen Osten, Autokratie gegen Demokratie, Reiche gegen Arme, Werte gegen Werte – und sie alle wollten beweisen, dass ihre Art zu leben die beste ist. Sie haben immer mehr Ressourcen in diese Kämpfe gesteckt, bis schließlich nichts mehr übrig war.“
Der Junge runzelte die Stirn. „Aber warum konnten sie sich nicht einfach einigen?“
Der Vater schüttelte den Kopf. „Es ist schwer, sich zu einigen, wenn jeder glaubt, dass er im Recht ist. Und während die Mächtigen sich stritten, haben die kleinen Leute, die einfachen Menschen, immer mehr gelitten.“
Der Junge dachte eine Weile nach, dann stellte er die nächste Frage: „Aber was ist mit den normalen Leuten passiert? Warum haben sie nichts dagegen unternommen?“
Der Vater blickte in die Flammen und seine Augen wurden traurig. „Viele haben versucht, etwas zu ändern. Es gab Proteste, Revolutionen, aber jede Seite hatte ihre Anhänger und niemand wollte nachgeben. Und dann kamen die Ressourcenkrisen. Wasser, Nahrung, Energie – alles wurde knapp. Das hat die Spannungen nur noch verstärkt.“
„Hat das wirklich alles zerstört?“
„Ja“
„Es war wie ein Dominoeffekt. Ein kleiner Schubs hier, ein bisschen mehr Druck dort, und plötzlich brach alles zusammen. Die Gesellschaft zerfiel in kleine Gruppen, jede kämpfte ums Überleben. Und als die großen Strukturen fielen, war niemand mehr da, um den Frieden zu wahren.“
Der Junge lehnte sich näher an seinen Vater. „Glaubst du, es wird jemals wieder besser? Können wir die Welt wieder aufbauen?“
Der Vater legte einen Arm um die Schultern seines Sohnes und zog ihn näher. „Ich weiß es nicht, mein Junge.
Der Junge nickte langsam. „Ich werde helfen. Ich will helfen, die Welt besser zu machen.“
Der Vater lächelte schwach.
© Ravayavaw Qazapalay 2024-06-19