Kapitel 10

[Vor Emmas Wohnungstür, Mittagszeit, Regen] 

[Emma holt ihren Hausschlüssel aus der linken Hosentasche und öffnet die Wohnungstür. Sie geht durch die Tür und zieht ihre Schuhe und ihre Lederjacke aus.] 

[Küche, Wohnung, Mittagszeit, Regen] 

[Emma geht zur Küche und sieht, dass ihre Mutter eingekauft hat. Sie möchte sich ein Sandwich machen. Sie richtet eine Tomate her und schneidet eine große Scheibe ab. Danach nimmt sie zwei Toastscheiben, einen Kopf Salat, zwei Scheiben Lyoner und BBQ-Sauce. Sie belegt das Sandwich und isst es im Stehen. Anschließend geht sie aus der Küche ins Badezimmer und wäscht ihr Gesicht. Nach dem Gesichtwaschen geht Emma in ihr Zimmer und entdeckt auf ihrem Schreibtisch eine offene Packung Tabletten. Sie greift nach der Tablettenpackung und nimmt zwei Tabletten heraus. Danach schluckt sie die beiden Tabletten und greift nach der Geige, die neben den Tabletten liegt. Sie spielt völlig berauscht “Schindler’s List” von John Williams. Während sie spielt, muss sie weinen, da die Gedanken immer wiederkehren.] 

[Emmas Gedanken: Du Hure, stirb, warum lebst du noch, Esel, du bist nichts wert.] 

[Emma spielt trotz der Gedanken, die immer lauter werden, weiter. Langsam verliert sie den Halt in ihren Beinen und fällt um. Emma liegt weinend auf dem Boden, während das Violinenstück immer lauter wird und die Gedanken leiser. Plötzlich schreit und weint sie. Emma krümmt sich zusammen, die Geige liegt neben ihr. Sie fasst sich an den Kopf und weint. Danach bedeckt sie ihr Gesicht mit den Händen und schlägt wild gegen den Boden. Doch während sie mit dem Rücken auf dem Boden liegt, wird alles nach einer Weile ruhiger. Emma starrt schon fast regungslos an die Decke und atmet leise und ruhig.] 

[Flüsternd] 

Emma: Ja, die Drogen wirken langsam, und ich werde immer müde. Endlich. 

[Emma schließt langsam ihre [Langsam schließt Emma ihre Augen und schläft ein.] 

[Emmas Wohnung, Abend] 

[Emmas Mutter kommt in die Wohnung und zieht ihre Jacke aus. Danach geht die Mutter völlig erschöpft und kaputt in die Küche und holt zwei Ginflaschen aus der Schublade. Anschließend geht sie ins Wohnzimmer, ohne nach Emma zu fragen oder nach ihr zu sehen. Während sie auf dem Sofa sitzt, öffnet sie eine Flasche Gin und trinkt daraus. Emma wird wieder wach und geht ins Wohnzimmer.] 

[Emma: Guten Tag.] 

[Danach geht sie in die Küche.] 

[Mutter: Wie war die Schule heute?] 

[Emma: Ja, ganz gut, wie immer. Nichts Besonderes. Ich gehe bald schlafen. Also, gute Nacht.]