Kinder und deren größte Fans – Nachtrag

Petra Stoppacher

by Petra Stoppacher

Story
Feldbach 1993 – 2024

Es bricht mir das Herz, wenn ich höre, wie die Oma eines Schulkindes begrüßt wurde nach einem sehr lustigen Faschingsdienstag:

“Heute ist was ganz Schlimmes passiert. Die Petzi kommt am Montag nach den Ferien nicht mehr in die Schule.“

Wie kann ich nur? Nachdem ich also bereits erst die Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft verlassen habe – womit trennungssensible Kinder auch schon nicht einverstanden waren – jetzt auch noch das! Kinder sind die absolut emotional intelligentesten Wesen auf dieser kleinen Welt!

Auch wenn ich mich vor allem als Puzzleteil verstehe, ist es unleugbar eine wilde Trennung auch für mich … und ich schätze, die Kinderherzen kapieren das am besten.

Wahrscheinlich bin ich trotz allen Erfahrungen, sei es im Ausland bei meinem Freiwilligenjahr oder auf Reisen oder in der Stadt, ein Dorfkind geblieben. Sich wohlfühlend im Mikrokosmos der kleinen Möglichkeiten und der damaligen Riesen, die nun die Großeltern der Schulkinder sind.

Der Respekt vor so viel Feinfühligkeit, wie sie die Kinder beweisen, wenn sie mir mit ihren großen Lauschern zuhören, wenn ich kurz meine neue Arbeit umreiße, ist jedenfalls immens. Ich verbeuge mich ja auch jedes Mal innerlich, wenn sie aufhören, zu raufen oder so, wenn man ihre Namen sagt… ziemlich Herzkönigin-mäßig in einem gebieterischen Ton, nicht selten.

Ich habe viel gelernt in Leitersdorf… und ich hoffe, ich konnte ein wenig davon zurückgeben, wenn ich diese Kinder nun fest ins Herz geschlossen habe, über die eineinhalb Jahre, die ich als „Peeetzi“ mit in der Klasse war. Die Ärzte sangen mal “Liebe und Frieden und so”. Ist ja jetzt nichts Schlechtes. Aber ich mache ja weiter damit, außerhalb des Minikosmos, irgendwo. Versprochen.


Foto: Faschingsdienstag.

Tafelbild: Vermächtnis einer nicht-minder-stark-Fühlenden.


© Petra Stoppacher 2024-02-14

Genres
Self-help & Life support
Moods
Emotional
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