by Leonie Braun
In all der Zeit, die Du schon existierst, hast Du Dir nie gewünscht etwas anderes zu sein? Ich meine hat es vermutlich nie eine Zeit ohne Dich gegeben und doch wünscht man sich, das es Dich nicht gibt, wenn möglich wollen alle so weit wie möglich weg von Dir und doch können sie es nicht. Ich habe schon von vielen Menschen gehört, die Dir begegnet sind und die Dich nie wieder verlassen haben, Menschen die es geschafft haben von Dir wegzulaufen und Seelen, die Du offenbar gejagt hast, bis sie nicht mehr konnten.
Ich will mir nicht vorstellen wie viele Seelen voller Angst vor Dir auf die Knie sind und Dich angefleht haben, Dich verflucht noch mal angefleht haben, dass Du sie nicht mitnimmst, dass Du sie in Ruhe lässt und dass Du ihnen eine neue Chance gibst. Sie haben Dich angefleht, dass Du Gnade zeigst, dass Deine Macht nicht so schrecklich ist wie alle sagen. Ich weiß nicht wie, wie ich um alles in der Welt jetzt noch weiterleben soll. Mit den Erinnerungen, mit den Gefühlen. Das einzige Gefühl, dass ich für dich empfinde, ist kein geringeres als Hass, ich fühle nichts als Hass und Vergeltung dir gegenüber.
Ich denke an dich und ich will, dass du nicht da bist, das alles besser wäre, wenn du nicht da wärst, weil du mir so viel genommen hast, verfluchte noch mal du hast mir alles genommen. Du hast sie mir alles weggenommen, du hast mir meine Zukunft genommen, du hast meine beste Freundin, die Liebe meines Lebens und verdammt noch mal die Mutter meiner Kinder weg gerissen, den Abgrund runter gestoßen.
Jedes Mal, wenn ich versuche zu atmen kann ich es nicht die Luft, ihre Luft fehlt mir es ist wie ein brennender, glühend heißer Dolch der mir in den Hals gestoßen wird jedes Mal, wenn ich nach Luft schnappe nur, um mich daran zu erinnern, dass sie nie wieder bei mir sein wird. Ich sehe Nichts, ich fühle Nichts, ich höre Nichts, Nichts, absolute Lehre nur Dunkelheit. Siehst du was anderes? Siehst Du bei all dem, was Du getan hast, etwas anderes als Dunkelheit? Siehst du Licht?
Du bist mir etwas schuldig. Ich flehe Dich an, wenn meine Zeit gekommen ist und die Zeit da ist um es ihr gleichzutun, lass mich leiden, genauso wie Du sie hast leiden lassen. Jahr für Jahr, Monate für Monat, Woche für Woche und Tag für Tag. Lass mich leiden, lass mich schreien, lass mich in Höllen Quallen liegen und dann hol mich und bring mich zu ihr, an ihrer Seite will ich sein.
Tod? Siehst du Hoffnung
© Leonie Braun 2023-07-10