by Enna Roskamp
meer
erster tag am meer,
ist so lang her,
freu mich dich wiederzusehn,
es war immer so schön,
mit dir durchs kalte wasser zu laufen,
der sonne beim untergehen zuzuschauen.
letzter tag am meer,
es fällt mir schwer,
dich hier zu lassen,
die wellen verblassen,
meine sicht verschwimmt: monotonie,
werd nicht zurückkommen; nie.
autoteile,
getränkemeile,
supermarkt,
kfz-werkstatt,
häuser fliegen vorbei,
autofenster auf; bin frei,
noch 100m dann endet die stadt,
seh die letzten häuser hinter mir,
musik dröhnt aus meinen lautsprechern,
war lang nicht mehr hier,
lang nicht mehr grenzenlos,
spür den wind; fühl mich schon besser,
die landschaft um mich; still und groß,
endlich wieder platz zum atmen,
warte darauf schon seid tagen,
atme tief aus und wieder ein,
nun bin ich endlich wieder frei.
sonnenliege,
schmetterlinge,
in meinem bauch und zwischen uns,
mal muster in den sand; meine kunst,
ein geschenk an dich,
verlier es nicht.
meeresrauschen,
untertauchen,
wellen schlagen gegen unsere beine,
wir lachen doch stehen fest; zwei steine,
sie können uns nicht einzweien,
wir beide: für immer vereint.
sonnenuntergang,
neuanfang,
ein schmetterling auf meiner hand,
stehe im wasser sicher im sand,
der himmel war noch nie so schön,
kann nun alleine weitergehn.
© Enna Roskamp 2023-08-19