Wer Feuer macht, muss auch aufräumen

Leonie von Hartmann

by Leonie von Hartmann

Story

Ja, wir Feuerspieler:innen haben einen besonderen Hang zur Natur. Schließlich können wir unsere Kunst eigentlich nur so richtig draußen ausleben. Und somit sind wir nicht nur abhängig vom Wetter – wir müssen uns auch damit auseinandersetzen, dass wir mit einem natürlichen Element spielen – auf nicht immer ganz natürliche Weise.

Denn so ein Feuer Tool brennt vor allem dadurch, dass es mit Kevlar umwickelte und in Lampenöl getränkte Spitzen hat. Und Lampenöl und der Rauch, der dabei entsteht, ist nun mal so gar nicht gut für Umwelt und Gesundheit. Auch Waldbrand und natürlich Brandverletzungen sind etwas, mit dem sich ein:e Feuerspieler:in verantwortungsbewusst auseinandersetzen sollte. 

In Deutschland oder zumindest in Berlin (in anderen Ländern hab ich das übrigens auch schon anders erlebt…) haben wir es als Community tatsächlich so weit gebracht, dass Parkwächter und Polizei uns in unserem Handwerk vertrauen und uns so manches Mal sogar ein Kompliment aussprechen. Also warum nicht mal das Wissen weitergeben, was unsere Natur und Gesundheit schützt. Hier kommen mal einige Beispiele, was für zum Schutz von Mensch, Natur und Geldbeutel so tun:

  • Wir nutzen reines Lampenöl. Dieses brennt nicht so heiß wie Benzin und ist somit weniger gefährlich.
  • Wir nutzen eine geschlossene Dipping Station. Das heißt unser Lampenöl steht in einer Kiste, die dafür sorgt, dass das Öl nur an unsere Tools kommt, nicht aber auf dem Boden ausläuft.
  • Wir nutzen Shake Off Cans. Das sind Gefäße, die um die in Öl getränkten Tools gebunden werden. Mithilfe von schnellen Bewegungen läuft überschüssiges Öl in das Gefäß und kann so a) nicht in den Boden sickern und b) nicht später beim Feuern als brennender Öltropfen umherfliegen. Bei einigen Tools kann man auch einen Gummihandschuh nutzen und das überschüssige Öl rausquetschen – natürlich über der Dipping und nicht über dem Boden.
  • Wir spielen lieber auf freien Flächen ohne Bäume (Brandgefahr!) und lieber auf Asphalt als auf Wiesen, falls doch mal was daneben geht und sind große Fans von Teppichen oder Tarps bei größeren Veranstaltungen.
  • Die rauchenden Tools gehören auf den Toolständer, nicht neben das Publikum.
  • Bei hoher Waldbrand- und/oder Windstufe wird nicht gespielt.
  • Vorher wird allen Neulingen alles gründlich erklärt und hinterher heißt es: Putzen, putzen, putzen.
  • Ruhezeiten halten wir (meistens) auch ein.


Und das sind nur einige der Vorkehrungen, die wir hier in Berlin treffen, um möglichst wenig negative Einflüsse auf diesem schönen Spielplatz, der unsere Erde sein kann, zu hinterlassen. Übrigens: Wir haben auch alle tragbare Aschenbecher und unsere eigenen Becher bei uns, mach doch auch mit! :)


© Leonie von Hartmann 2023-08-01

Genres
Biographies
Moods
Informative