Der Wecker klingelte um 4 Uhr morgens, doch Gabriel Lucifus, Manager bei Elbmetall, einem der größten Rüstungsunternehmen Deutschlands, war bereits wach. Jeden Morgen begann er seinen Tag mit einem schnellen Lauf durch die noch dunklen Straßen, seinen Geist auf den bevorstehenden Tag vorbereitend. Um 5 Uhr startete er sein erstes Business-Meeting des Tages – eine Videokonferenz mit dem deutschen Verteidigungsminister.
„Die neuen Drohnen mit künstlicher Intelligenz sind bereit für den Einsatz,“ sagte Markus mit ruhiger Überzeugung. „Sie sind präziser und effizienter als alles, was wir bisher hatten.“
Nach dem Meeting fuhr Markus um 7 Uhr in das gläserne Hochhaus, das als Hauptsitz von Elbmetall diente. Der gläserne Turm ragte wie ein Symbol moderner Macht und Technologie in den Himmel. Im Büro begrüßte er seine Mitarbeiter, die bereits eifrig an ihren Computern arbeiteten.
„Wie sehen unsere Tagesziele aus?“ fragte Markus seine Assistentin.
„Wir sind im Plan,“ antwortete sie. „Die Performance in den letzten Feldtests war hervorragend.“
Das Wort „Performance“ war ein Wort, der in den Gängen von Elbmetall häufig verwendet wurde. Es war ein klinischer Begriff, der die Realität der zerstörerischen Macht ihrer Produkte verschleierte. Statt von „toten Soldaten“ zu sprechen, redeten sie von „Zielen“, und „Erfolg“ wurde in abgeschossenen Einheiten gemessen.
Um 10 Uhr stand das nächste Meeting auf der Agenda, diesmal mit einem Vertreter des neuen Ostblocks. Elbmetall hatte gerade eine 180-Grad-Wende in seiner Geschäftsstrategie vollzogen und verhandelte nun auch mit ehemals feindlichen Mächten.
„Die russischen Streitkräfte interessieren sich sehr für unsere neue Panzertechnologie,“ begann Markus das Gespräch. „Wir haben Berichte über ihre beeindruckende Schlagkraft und das Potential, zukünftige Konflikte zu dominieren.“
Der Vertreter nickte zustimmend. „Ihre Entwicklungen könnten für uns von entscheidender Bedeutung sein. Wie sehen die Produktionszeiten aus?“
Der Tag verging in einem Wirbel aus Besprechungen und Verhandlungen. Markus verbrachte den Nachmittag in der Entwicklungsabteilung, wo neue Waffenprototypen entworfen und getestet wurden. Bis 19 Uhr arbeitete er intensiv mit den Ingenieuren, überprüfte Fortschritte und gab Anweisungen.
Um 23 Uhr kam er schließlich nach Hause. Das Haus war dunkel und still, eine beruhigende Abwechslung zu dem geschäftigen Treiben seines Arbeitstages. Leise betrat er das Zimmer seines schlafenden Sohnes, beugte sich hinab und küsste ihm sanft die Stirn.
© Ravayavaw Qazapalay 2024-06-22