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#magie#duundich#naturerlebnis

Das Zeichen

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Das Zeichen | story.one

Prolog: Wir sind viel in der Natur unterwegs. Und unvermittelt tritt es auf den Plan. Ich nenne es: das Zeichen. Als sich unsere Begegnungen auffällig häufen, beginne ich mit meinen Aufzeichnungen. Und stelle fest: Das Zeichen kündigt stets Strapazen an!

2007 KOCHER-RADWEG Etappe 1: Auf einem Steinhaufen an einer Weggabelung sitzt es: das Zeichen. Wir halten es für ein gutes Omen und nutzen die regenfreien Minuten für eine Rast. Ein Pfeil erregt unsere Aufmerksamkeit: Er weist hoch zu einer Kapelle. Wo uns leider eine verschlossene Tür und der nächste Regenguss erwarten. Wo ein Aufstieg, da ein Abstieg. Und umgekehrt. Folglich schnell hinunter und den Berg gegenüber in Angriff genommen. Wo uns eine Herberge (auch für Nicht-Pilger) und eine heiße Dusche erwarten. Fatalerweise auch die nächste Herausforderung, die Speisekarte:

S c h n i t z e l mit dunkler Soße heller Soße Jägersoße Zigeunersoße Pfeffersoße Kräutersoße Biersoße

S c h w e i n e b r a t e n mit dunkler Soße heller Soße Jägersoße Zigeunersoße Pfeffersoße Kräutersoße Biersoße

R i n d e r b r a t e n mit dunkler Soße heller Soße Jägersoße Zigeunersoße Pfeffersoße Kräutersoße Biersoße

Wir geben uns geschlagen, bestellen das zuoberst aufgeführte Gericht.

2008 KOCHER-RADWEG Etappe 2: Wieder einmal sind wir auf dem Weg den Fluss entlang. Und es nimmt uns nicht wunder, wieder ist es da: das Zeichen. Folglich wieder RaufRunterRauf. Diesmal grelle Sonne obendrauf. Als wir endlich den Torbogen zu Schloss Hohenstadt passieren, packt uns der Übermut: Wir holen uns in der Kirche den Stempel für erschöpfte Pilger. Auszeit im Café. Doch Sonnenstich plus Kaffee ergeben einen Kreislaufkollaps, beinahe.

2009 AN DER RISS BEI BIBERACH: Einladend liegt der Radweg da, eben, breit, beschattet von Alleen. Was will bloß das Zeichen hier? Stumm nicken wir uns zu, entscheiden uns für Vertrauen. Auch als der Weg tiefer in den Wald hineinführt, schwant uns nichts Böses. Oh Graus! Der grasüberwachsene Weg, bislang beschaulich und befahrbar, mutiert zunehmend zum Dickicht. Er ist wahrscheinlich länger nicht mehr benutzt worden. Wir schieben, nein, wir hieven die Räder übers Gestrüpp. Nach Stunden verlassen wir den Wald, zerstochen, zerkratzt, zerschunden.

2010 ESSINGEN: Die Neujahrswanderung führt uns auf die Ostalb zu den Weiherwiesen, einer Hochebene mit unberührter Moorlandschaft. Den Anstieg schaffen wir locker, da mit Auto. Fantastischer Nebel. Die Silhouetten der Baumwächter wabern an den Weihern. Doch hartnäckig leuchtet: das Zeichen. Mit Kilometerangaben! Also ehrlich, nach Santiago steht uns nicht der Sinn, eher nach einer Kneipe zum Aufwärmen.

Epilog: Noch oft sollten wir dem Zeichen begegnen. Auch an Orten, wo wir uns in Sicherheit wähnten. Mittlerweile meine ich die Botschaft des Zeichens entschlüsselt zu haben: „Lass dich überraschen. Man weiß nie.“

Danksagung: Den Pilgerwegen dieser Welt. Und der Achtsamkeit.

© Brigitte Hieber 2020-09-26

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