skip to main content

#miteinander#empathie#freundschaften

Umfeld im Wandel

  • 85
Umfeld im Wandel | story.one

Mein Kontaktkreis ändert sich seit dem ersten Lockdown erheblich. Ob es euch auch so geht?

Die sogenannten Hygienevorschriften wirkten wie ein Katalysator. Meine Beziehungen, sowohl im privaten als auch im Handels- und Dienstleistungsbereich, sortierten sich. Viele kulturell aktive Leute, mit denen ich gemeinsam viel unternommen hatte, begannen sich hinter in ihren Gartenzäunen zu verschanzen oder flüchteten sogar in ihre Häuser, wenn ich auftauchte. Als wäre ich der Leibhaftige.

Brieffreunde ergingen sich in endlosem Gejammer. Man müsse alles geduldig hinnehmen. Fromme Leute, die ich als naturverbunden und voll Gottvertrauen erlebt hatte, begannen die erlösende Spritze herbeizubeten. Und die besonders Intellektuellen wollten gründlich recherchierte Fakten mittels TV-Meldungen entkräften.

Sie alle sind abgehakt. Ich respektiere sie und ihre Meinungen, aber ich fühle mich mit ihnen nicht wohl. In der ersten Zeit des Umbruchs empfand ich Hunde und Katzen, Kühe und Schweine als höher entwickelte Wesen. Sie lebten vergnügt in den Tag hinein und scherten sich nicht um irgendetwas Undefinierbares, das zugleich überall und nirgends sein soll. Leute ertrug ich nicht.

Allmählich traten andere Menschen in mein Leben. Manche davon kannte ich bereits, hatte sie aber nicht recht beachtet. Mit anderen kam ich durch irgendeinen Zufall ins Gespräch. Auch im Internet stellte ich meine Beobachtungen an und entdeckte Gleichgesinnte.

Sie stammen aus allen Schichten, haben unterschiedlichste Hintergründe, aber inzwischen wurde mir klar, was uns alle verbindet.

Allesamt sind Menschen, bei denen Spiritualität eine große Rolle spielt. Die ein offenes Herz haben, empathisch, mutig und optimistisch sind. Die gelernt haben, Selbstverantwortung zu übernehmen. Die gelernt haben zu organisieren und zu koordinieren, ihren Lebensplan kennen, ihre Schöpferkraft bejahen und viel Liebe zur Natur und zur Musik empfinden. Die ihre Individualität leben, aber auch von Zeit zu Zeit dazu bereit sind, sich für eine gemeinsame Sache in ein Team einzugliedern und Teilaufgaben zu übernehmen.

Hinzu kommt noch, dass viele von ihnen ein arbeitsreiches Leben hinter sich haben beziehungsweise ein schweres Schicksal gemeistert haben. Einige von ihnen nahmen oder nehmen Therapien in Anspruch, um sich ihren Schatten zu stellen und Hinderliches zu transformieren. Allen diesen merkt man an, dass sie dadurch so richtig menschlich geworden sind im Sinne von Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit.

Es ist schön, mit solchen Menschen verbunden zu sein. Wir tun uns gegenseitig gut. Von Tag zu Tag kann man sich in einem solchen Energiefeld immer mehr als eine liebevolle, friedensliebende Menschheitsfamilie begreifen. Mit jedem Tag wächst die Hoffnung, dass sich noch mehr Menschen entscheiden, schnurgerade den Weg des Herzens gehen. Was können wir doch alles erschaffen, wenn Liebe, Güte und Wahrheit unsere Entscheidungen bestimmen!

© Clarissa_Smiles 2021-02-05

Kommentare

Gehöre zu den Ersten, die die Geschichte kommentieren

Jede*r Autor*in freut sich über Feedback! Registriere dich kostenlos,
um einen Kommentar zu hinterlassen.