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#altern#selbstzufriedenheit

Es betrifft uns ALLE

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Es betrifft uns ALLE | story.one

In der Tat, es betrifft wirklich uns alle - also wirklich wirklich alle. Jeden von uns. Ausnahmslos! Niemand ist davor gefeit, niemand kann es verzögern, geschweige denn verhindern. Viele haben es vergeblich versucht, viele versuchen es aktuell, und ebenso viele werden zukünftig versuchen, dem Unausweichlichen ein Schnippchen zu schlagen. Ob mit teuren Cremen, Pillen und sonstigen Wundermittelchen, aber auch durch regelmäßige Wellnessaufenthalte, bei denen wenigstens der Wohlfühlfaktor positiv anzumerken wäre. Sogar durch kostspielige und nicht selten schmerzhafte Operationen möchte so mancher sich dem natürlichen Alterungsprozess entziehen, um letztlich schon sehr bald oder zumindest irgendwann enttäuscht, vielleicht auch ernüchternd festzustellen, dass es kein Entrinnen gibt. Niemand, kein Mensch - auch kein anderes Lebewesen - bleibt vom naturgegebenen Altern verschont. Es sei denn, man segnet verfrüht das Zeitliche …

Wir halten also fest: Jedermann, also jeder Mann, jede Frau, jedes Tier, jede Pflanze und somit alles, was in irgendeiner Form lebt, wächst und gedeiht, unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess; und das seit der ersten Sekunde seines Seins.

Ich bleibe jedoch bei der Spezies Mensch. Jeder von uns altert auf unterschiedliche Art und Weise. Während der eine sich mit Vierzig bereits alt fühlt, über Abnützungserscheinungen, das eine oder andere Fältchen oder gar sich anbahnende Krankheiten klagt, brüstet sich ein anderer um die Sechzig mit seiner enormen Fitness und versucht jedem weiszumachen, dass er niemals zuvor in seinem Leben sich besser gefühlt habe. Seine Morgensteifigkeit wird dann tunlichst verschwiegen, die einst straffe und nun schlaffe Haut, vorwiegend an Hüfte und Bauch, durch entsprechende Kleidung kaschiert.

Es gibt auch eine weitere Kategorie von Homo sapiens. Sie nimmt das Älterwerden einfach so wie es kommt und betrachtet es als einen nicht verhinderbaren und völlig normalen Prozess im Leben. Nicht wenige können diesem Umstand sogar viel Positives abgewinnen und sind erfreut darüber, keine Höchstleistungen, im Job wie auch privat, mehr erbringen zu müssen und zu wollen. Sie genießen die wohltuende Entschleunigung, die in ihrem Leben Einzug gehalten hat, und tolerieren ganz natürliche Wehwehchen ebenso wie die von Gott gegebenen Veränderungen des Körpers. Nachgiebigkeit ersetzt die ehemalige Sturheit, Härte weicht der Nachsichtigkeit. Von >Altersweisheit> und >Altersmilde< ist dann oftmals die Rede. Dass diese Kategorie unserer älteren Generation die zufriedenere ist, liegt, zumindest für mich, auf der Hand. Dankbarkeit für alles Schöne, das sie in ihrem Leben genießen konnten, zeichnet sie besonders aus. Grieskrämigkeit und Unzugänglichkeit für Neues sind ihnen fremd. Sie nehmen an, was das Leben für sie noch bereithält.

Ganz egal, was auf einen selbst zutrifft, eines ist aber unumstößlich: Das Älterwerden betrifft uns ALLE!

© Harald Hartl 2021-10-04

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