In die eigene Spur finden …
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Langsam wird es Zeit, dass wir wieder in die eigene Spur finden. Viel zu lange schon wird uns vorgesagt, was wir tun und lassen sollen. Ich habe schön langsam das Gefühl, ein Herdentier zu sein, statt unverbaute Sicht auf das freie Spüren zu haben.
Der uns von verschiedenen Fachleuten aufgezeigte Weg wird als Allheilmittel gepriesen. Doch für die meisten von uns ist es völlig unklar, was das wirklich für unser weiteres Leben bedeutet.
Der Versuch, das Beste aus allen Rat- und Vorschlägen herauszufinden, bringt viele Suchende an ihre Grenzen und wirft immer mehr Zweifel auf.
Was passiert, wenn ich meinen eigenen Weg nicht finde?
Was geschieht, wenn ich den Spuren anderer folge?
Sollte ich vielleicht doch zurück auf „Los!“
Welcher der mir aufgezeigten Wege gleicht nicht einer geteerten oder von Schlaglöchern geprägten Straße?
Ist die Spur, die sich mir zeigt mein Schicksal und mir Vorbestimmt? Und ich kann diese gar nicht beeinflussen?
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Gott herzlich lacht, wenn ein Mensch sagt: „Ich plane dies und jenes für mein Leben.“ Das Leben lehrte mich, wie viel Weisheit darin steckt.
Diese Zeit bedeutet mehr als je zuvor Veränderung. Und es ist schwieriger denn je, das Leben überhaupt in eine Spur zu bringen. Zurzeit sind es Träume und Hoffnungen, die uns nicht mehr loslassen. Die uns helfen, diese Zeit hoffentlich ohne gravierende psychische Narben durchzustehen. Die uns aber auch die Augen für unseren eigenen Weg öffnen und uns zu diesem hinführen können.
Es gibt immer so viel mehr Möglichkeiten als man auf den ersten Blick sehen kann. Unserer Zielstrebigkeit, unseren Wünschen wohnt eine wunderbare Macht inne, die genau weiß, was für uns gut ist. Verfolgen wir diese konsequent.
Unser Lebensweg war und ist voller Kreuzungen und Abzweigungen. Dabei ändern sich das Tempo, die Richtung und die Sichtweisen. Wir müssen mehr denn je auf unser Bauchgefühl vertrauen. Denn letztlich bestimmen wir selbst, in welche Richtung wir weitergehen, welcher Spur wir folgen sollen.
Erst wenn man über einen Hügel läuft, sieht man wie der Horizont am Ende des Weges aussieht. Bleiben wir neugierig!
Bild: www.ernst-siebenhofer.at
© Heidrun Siebenhofer 2021-02-22
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