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Apfelbaum und Liebestraum

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Apfelbaum und Liebestraum | story.one

In meinem Garten stehen einige junge Obstbäume. Als ich mich dazu entschloss, junge Bäume zu pflanzen, war mir nicht bewusst, was es da alles zu beachten gilt.

Doch das Schicksal meinte es gut mit mir. Ein guter Freund ist Spezialist was Obstbäume betrifft. Ich nenne ihn den "Baumdoktor". Die Erde auflockern vor dem Setzen der Bäume. Bauarten wählen, die sich gegenseitig befruchten. Die Äste so zurückschneiden, dass nicht zu viele Früchte auf einer Stelle sind.

Die Äste so biegen und fixieren, dass sich später eine harmonische Form der Baumkrone ergibt. Schädlingsbefall beachten, Bodenqualität einbeziehen, genügend Wasser zuführen.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Junge Obstbäume aufzuziehen ist wie kleine Kinder bei ihrem Aufwachsen zu begleiten.

Nach drei Jahren hat ein Apfelbaum dann fünf kleine Äpfel getragen. Das war vielleicht ein Hallo. Ich habe den Früchten beim Wachsen zugesehen und mir vorgestellt, wie sie schmecken würden.

Den Moment, als ich den ersten Apfel kostete, werde ich nie vergessen. So etwas von frisch, knackig, rotbackig habe ich noch nie erlebt. Ich mag es auch gerne ein bisschen säuerlich.

Ich habe dann zwei Äpfel für eine liebe Freundin gepflückt und sie ihr freudestrahlend überreicht. Doch nicht nur das. Ich habe ihr den Baum geschenkt mit einer Urkunde. Der Baum steht zwar noch in meinem Garten, doch der Fruchtgenuss gehört ihr.

Sie ist eine ganz liebe Person. Ich kann zwar keine Sterne für sie vom Himmel holen, aber ich hatte eine zündende Idee: ich habe die Apfelsorte nach ihr benannt. Ihr Lächeln hätten Sie sehen sollen ...

© Karl Ebinger 2020-02-04

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